Mitteldeutsche Zeitung: Militärmission Ex-Generalinspekteur Kujat hält Afghanistan-Einsatz für gescheitert

Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr,
Harald Kujat, hält den Afghanistan-Einsatz für gescheitert. „Wir
haben genug Opfer gebracht und genug geleistet“, sagte er der in
Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Samstag-Ausgabe). „Und
wenn man nicht willkommen ist, dann geht man irgendwann. Ich habe
nichts gegen einen früheren Abzug.“ Ohnehin könne man 20-jährigen
Soldaten nicht zumuten, nur deshalb in Afghanistan zu bleiben, weil
mit dem Jahr 2014 ein fiktives Datum eingehalten werden solle. Über
den Abzug entscheide jedoch nicht der afghanische Präsident Hamid
Karsai. Ausschlaggebend seien die militärischen Notwendigkeiten und
die Risiko-Minimierung für die Truppe. Kujat, der auch Vorsitzender
des Nato-Militärausschusses war, nannte den Verlauf des
Afghanistan-Krieges „eine ziemlich tragische Geschichte“. Gemessen an
den Zielen, die der Westen sich gesteckt habe, sei er gescheitert.
Der General a. D. mahnte schließlich: „Wenn wir abziehen, dann
sollten wir es komplett tun. Denn wir haben anders als die USA keine
global-strategischen Interessen in Afghanistan.“

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Hartmut Augustin
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