Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion,
Dietmar Bartsch, hat seiner Partei einen Verzicht auf einen eigenen
Kandidaten bei der Bundespräsidenten-Wahl nahegelegt. „Ich empfehle
uns hier große Zurückhaltung“, sagte er der in Halle erscheinenden
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Montag-Ausgabe). Die derzeitige
Kandidatensuche der anderen Parteien gestalte sich „ein bisschen wie
ein Pferdemarkt. Sie haben das Wulff-Niveau noch nicht verlassen.“ Es
bestehe kein Grund, dass sich die Linke daran auch noch beteilige.
Schließlich gehe es nicht um 1200 Wahlfrauen und -männer in der
Bundesversammlung, sondern um die Vertretung von rund 80 Millionen
Deutschen. Auch aus der Parteiführung verlautet, „eine
Allparteienlösung hat Priorität“. Dies gelte unabhängig von der
Kritik an Kanzlerin Angela Merkel, die allein die Linkspartei von der
Suche nach einem Nachfolger für Christian Wulff ausgeschlossen hat.
Das Fraktionsvorstandsmitglied Jan Korte erklärte der
„Mitteldeutschen Zeitung“ dazu: „Es ist unglaublich, dass trotz
dieses Wulff-Debakels unverändert parteitaktische Spielchen gespielt
werden. Die Beschädigung der Institution des Bundespräsidenten geht
weiter.“ Korte erinnerte daran, dass die Linkspartei etwa zehn
Prozent der Wahlfrauen und -männer stelle; die könne man nicht
einfach ignorieren.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
Weitere Informationen unter:
http://