Mitteldeutsche Zeitung: Bundespräsidentschaft CDU-Generalsekretär Gröhe attackiert Linken-Kandidatin Klarsfeld

CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe hat die
Präsidentschaftskandidatin der Linkspartei, Beate Klarsfeld, scharf
angegriffen. Anlass sind am Mittwoch bekannt gewordene Zahlungen der
Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) an die heute
73-jährige, nachdem sie den damaligen Bundeskanzler Kurt Georg
Kiesinger (CDU) wegen seiner NSDAP-Mitgliedschaft geohrfeigt hatte.
„Wenn Frau Klarsfeld wirklich auf der Honorarliste der SED gestanden
hat, dann ist sie als Kandidatin für das höchste Staatsamt völlig
untragbar“, sagte er der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen
Zeitung“ (Freitag-Ausgabe). „Dazu passt, dass sie ausgerechnet von
den SED-Erben nominiert wurde.“ Die Parteivorsitzende Gesine Lötzsch
müsse „sich schleunigst zu den Vorwürfen gegen ihre Wunschkandidatin
erklären“. Der Leiter der Gedenkstätte Hohenschönhausen, Hubertus
Knabe, äußerte sich ähnlich. „Beate Klarsfeld ist mit dieser
Biografie für das höchste Staatsamt nicht geeignet“, erklärte er der
„Mitteldeutschen Zeitung“. „Und ich kann der Linkspartei nur raten,
ihre Kandidatur zurückziehen. Wer sich so mit Diktaturen einlässt,
dem fehlt es an demokratischem Bewusstsein.“ Die „Welt“ hatte
berichtet, die als Nazi-Jägerin bekannt gewordene Klarsfeld habe nach
der Ohrfeige 2000 D-Mark für weitere Aktionen erhalten – auf Weisung
des SED-Politbüro-Mitglieds Albert Norden. Das Geld sei ihr „getarnt
als Honorar für einen Zeitschriftenartikel zugekommen“. Klarsfeld
habe zunächst auf Anfrage geäußert, sie könne sich nicht mehr an den
Vorgang erinnern. Später habe sie versichert, „nie im Auftrag der DDR
gearbeitet“ zu haben.

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Hartmut Augustin
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