Der FDP-Bundestagsabgeordnete Erwin Lotter hat den
Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff als verspätet und
unehrlich kritisiert. „Der Respekt fällt mir schwer, da der Rücktritt
zu spät und spürbar ohne ehrliche Einsicht erfolgt ist“, sagte er der
in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe).
„Das Bekenntnis zur Integration erscheint vor diesem Hintergrund als
politische Folklore, mit der Herr Wulff versucht, eine manch
unwürdige Facette kaschierende Fassade aufzubauen. Für mich handelt
es sich um den Versuch, in einer von ihm verantworteten Situation der
Unwürde ein politisches Vermächtnis zu konstruieren, das die Ursachen
für sein Scheitern im Amt kaschieren soll. Damit wird dem dringenden
Anliegen der Integration, so wie sie mir am Herzen liegt, ein
Bärendienst erwiesen. Insofern: Bedauern über seinen Rücktritt
verspüre ich nicht – aber doch Erleichterung.“ Lotter hatte Wulff in
der Vergangenheit mehrmals zum Rücktritt aufgefordert.
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