Mitteldeutsche Zeitung: Arbeitsmarkt Senius plädiert für Mindestlohn

Der Chef der Landesarbeitsagentur
Sachsen-Anhalt/Thüringen, Kay Senius, spricht sich für einen
einheitlichen Mindestlohn in Deutschland aus. Ein moderater
Mindestlohn sei sozial gerecht und wirtschaftlich vertretbar, sagte
Senius der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Montagausgabe). In fast allen europäischen Ländern gebe es einen
Mindestlohn. „Die Erfahrungen zeigen, dass Mindestlöhne, wenn sie mit
Augenmaß eingeführt werden, keine Arbeitsplätze vernichten.“ Senius
verweist auf eine Einschätzung des Instituts für Arbeitsmarkt und
Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, die in
Westdeutschland einen Mindestlohn von sieben Euro und in
Ostdeutschland von sechs bis 6,50 Euro nennt.

Der Niedrig-Lohnsektor ist in Sachsen-Anhalt vergleichsweise groß.
Nach Angaben des Chefs der Landesarbeitsagentur gibt es 69000
Personen, die erwerbstätig sind und zusätzlich Harzt IV bekommen.
Damit gehöre mehr als jeder vierte Harzt-IV-Empfänger zu den
sogenannten Aufstockern. „Dies liegt deutlich über dem
Bundesschnitt“, sagte Senius.

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