Mittelbayerische Zeitung: Zur Tarifentwicklung 2012 / Glück mit drei Prozent

von Bernhard Fleischmann

Drei Prozent – irgendwo in der Nähe dieses Wertes dürften sich
2012 die Tarifabschlüsse der großen Branchen wie etwa der Metaller
einpendeln. Vorausgesetzt, die Konjunktur bricht nicht doch noch
massiv ein, weil uns die Euro-Zone um die Ohren fliegt. Drei Prozent
– das wäre eine gute Nachricht für die Beschäftigten. Sie hätten auch
nach Abzug der tendenziell zunächst wohl eher sinkenden
Inflationsrate mehr Geld zur Verfügung. Doch das Glück wird nicht
gleichmäßig verteilt sein, so wie in den vergangenen Jahren auch. Es
gibt Millionen Verlierer, die an Kaufkraft verloren haben. Und selbst
in den starken Branchen fallen harte Schatten ins Licht. Den
Stammbelegschaften mag es ja gut gehen, den Zeitarbeitern dagegen
nicht so sehr. Bei ihnen ist aber Bewegung hin zu mehr
Gleichbehandlung erkennbar. Zu dumm nur, dass selbst sehr solvente
Arbeitgeber ins nächste Schlupfloch flüchten. Das sind Werkverträge,
die zu miserablen Konditionen vergeben werden und deshalb bei den
beauftragten Unternehmen zu ebensolchen Arbeitsbedingungen führen.
Das Schöne für den Auftraggeber an dieser Konstruktion: Er macht sich
nicht selber die Hände schmutzig. Verantwortlich ist er deshalb aber
nicht weniger. Die Lehre aus der aktuellen Entwicklung: Ihr jungen,
doch so begehrten Schulabgänger – informiert euch genau, welche
Branchen und Unternehmen euch gute Perspektiven bieten können.

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