Auch wenn sie keine Quotenfrau sein will und
schon fast ein wenig verzweifelt auf ihre Qualifikationen verweist –
Fakt ist: Claudia Nemat wird diesen Stempel vermutlich nicht mehr
loswerden. Schließlich wurden die künftige Europa-Chefin der Telekom
und ihre Vorstandskollegin Marion Schick nicht zuletzt aufgrund ihres
Geschlechts für diese Spitzenpositionen auserkoren. Prinzipiell hat
René Obermann recht, wenn er auf den Talent-Pool gut ausgebildeter
Frauen verweist, der weitgehend ungenutzt vor sich hin dümpelt. Doch
irgendwie wird man den Verdacht nicht los, dass es hier weniger um
die Sache – die Förderung von Frauen – als um das Image geht. Auch
wenn die Telekom mit ihrem öffentlichkeitswirksamen Vorstoß ein
wichtiges Signal aussendet, muss sie sich im klaren darüber sein,
dass das nicht ausreicht. Wer weibliches Know-how gewinnen und halten
will, muss vor allem im Inneren viele Dinge tun, die ein Unternehmen
nachhaltig als Arbeitgeber für Frauen attraktiv machen.
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