Erneut wird Europa von einer barbarischen
Anschlagsserie erschüttert. Aus der Kaltblütigkeit, mit der der
Killer in Frankreich drei kleine Kinder und ihren Lehrer hinrichtete,
spricht die reine Menschenverachtung. Noch muss man den weiteren
Verlauf der Ermittlungen abwarten, um sichere Rückschlüsse auf den
Tathintergund ziehen zu können. Die Wahl der Opfer spricht jedenfalls
für antisemitische und rassistische Motive: gestern der Angriff auf
die jüdische Schule in Toulouse, wenige Tage vorher die Morde an
französischen Soldaten nordafrikanischer Abstammung. Wie Zynismus
müssen die Beileidsbezeugungen des französischen Präsidenten auf die
Angehörigen wirken. Nicolas Sarkozy, der im Wahlkampf hinter seinem
sozialistischen Herausforderer François Hollande liegt, fordert eine
Begrenzung der Einwanderung und die Wiedereinführung von
Grenzkontrollen. Außerdem macht er mit seiner
„Kauft-nur-bei-Franzosen“- Kampagne Stimmung. Er nährt Rassismus und
Fremdenfeindlichkeit, weil er hofft, der rechtsextremen Kandidatin
Marine Le Pen Stimmen abzujagen. Bereits als Innenminister wollte
Sarkozy Problemviertel mit dem Dampfstrahler „säubern“. Für einen
Präsidenten ist eine solche Rhetorik unwürdig.
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