Der Bericht der Öl-Kommission könnte
vernichtender nicht sein: Eine Katastrophe wie im Golf von Mexiko
kann sich demnach jederzeit wiederholen. Aber noch viel schlimmer
ist: Der Mensch lernt nichts aus der Ölpest. Denn der Bericht kommt
zu einer Zeit, in der das Entsetzen über verseuchte Strände,
ölverschmierte Vögel und verendete Fische längst abgeklungen ist. Von
einem tiefgreifenden Umdenken kann keine Rede sein. Bei BP sprudelten
nur wenige Monate nach der größten Umweltkatastrohe der US-Geschichte
wieder die Gewinne. Auch das von der US-Regierung erlassene
Bohrverbot wurde gelockert. Der Druck der Ölmultis war zu groß. 13
Konzerne dürfen seit vergangener Woche ihre Tiefseebohrungen im Golf
wieder aufnehmen – neue Pläne zum Umweltschutz mussten sie dafür
nicht vorlegen. Und auf der Autoshow in Detroit sind vor allem die
großen Spritfresser stark vertreten. Ölkatastrophe? War da was? Die
Empfehlungen der Kommission haben wenig Chancen umgesetzt zu werden.
Solange die Geschäfte mit dem schwarzen Gold blühen, wird auch kein
Umdenken stattfinden.
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