Im Rahmen von Energiesparmaßnahmen für Gebäude spielt die Rückgewinnung der Wärme aus der Abluft eine zentrale Rolle. Voraussetzung für einen optimalen Wirkungsgrad ist, dass die Gebäudehülle hinreichend dicht ist. Ãœblicherweise kommt bei der Messung der Gebäudedichtigkeit der so genannte „BlowerDoor“-Test zum Einsatz. Sämtliche Tür- und Fensteröffnungen werden hierbei dicht verschlossen. In eine Türöffnung wird dann eine Spezialtür mit einem Ventilator, einem Differenzdruckaufnehmer und einem Volumenstrommesser eingesetzt. Die Nachteile dieses Verfahrens liegen auf der Hand: Der Einbau dieser Spezialtür ist aufwendig und teuer und wird viele Hausbesitzer davon abhalten, diese Ãœberprüfungen regelmäßig vorzunehmen. Jetzt hat das Deutsche Patent- und Markenamt einer ebenso genialen wie preiswerten Alternative das Patent erteilt: „Vorrichtung zur Bestimmung der Dichtigkeit eines Bauwerks“ hat Prof. Dr. Peter Strauß, Experte an der Hochschule Bremen für Wohnungslüftung, Pellettechnik, regenerative Energien sowie Passivhäuser, seine Erfindung bezeichnet. Mit ihr lässt sich unkompliziert, kostengünstig und mit qualitativ gutem Ergebnis die Dichtigkeit einer Gebäudehülle überprüfen – bei Bedarf auch in langfristiger Ãœberwachung.
Inhaberin des Patents ist die Hochschule Bremen. In der Bewertung und dem Schutz der neuen Technologie „Luftdichtheitsmessung“ wurden die Hochschule Bremen und Ihren Erfinder von der InnoWi GmbH unterstützt. „Nach einem ausführlichen Gespräch mit Dr. Strauß und einer von uns durchgeführten Recherche haben wir gleich erkannt, dass diese Erfindung ein hohes Potential besitzt und unbedingt durch ein Patent geschützt werden sollte“, sagt Dr.-Ing. Jens Hoheisel von der InnoWi GmbH. Die InnoWi begleitete den Patentierungsprozess und auch die Auslizenzierung an die Firma ProVentex von Beginn an.
„Wir nutzen das in vielen Gebäuden ohnehin vorhandene Lüftungssystem zur Durchführung der Dichtigkeitsmessung“, erläutert Prof. Dr. Peter Strauß. „Die Prüfung gestaltet sich daher mit unserer Anlage – im wesentlichen ein Ventilator, eine Klappe als Sperrmittel sowie ein Differenzdruckaufnehmer – besonders einfach, es hilft Kosten zu sparen und ist bei Bedarf jederzeit wiederholbar.“ Damit spielt Prof. Dr. Strauß auf einen erheblichen Nachteil des herkömmlichen „BlowDoor“-Verfahrens an: Wegen der hohen Kosten scheuen Hausbesitzer oft, diese Nachmessung durchführen zu lassen. „Die Folge ist, dass eine mögliche Verschlechterung der Dichtigkeit des Gebäudes aufgrund von Alterung, Verschleiß oder Beschädigung nur sehr selten erkannt wird. Eine undichte Gebäudehülle führt aber langfristig zu einer erheblichen Schädigung der Bausubstanz, und es treten darüber hinaus unerwünschte Energieverluste auf“, rechnet Gebäudeexperte Prof. Dr. Strauß vor.
Die InnoWi GmbH begleitet als Patent- und Vermarktungsagentur für 15 wissenschaftliche Einrichtungen aus Bremen und Nord-West-Niedersachsen die Erfindungen aus den Universitäten, Hochschulen und Instituten von der Idee bis zur Markteinführung. Hierbei unterstützt sie die Wissenschaftler, Erfindungen zu erkennen, diese zu schützen und kommerziell zu nutzen. Unternehmen ermöglicht die InnoWi GmbH einen gezielten Zugang zu den aktuellen Technologien aus der Wissenschaft.
Weitere Informationen unter:
http://