Mit Argumentenüberzeugen: Carlotta Schramm aus Stuttgart und Alexander Schwennicke aus Berlin siegen beim Bundeswettbewerb Jugend debattiert im Jubiläumsjahr 2011

Größtes Projekt zur sprachlichen und politischen
Bildung in Deutschland wird 10 Jahre / Bundespräsident Christian
Wulff zeichnete die Sieger aus

Die besten acht Schüler, die sich zuvor in 16 Landesfinalen
durchgesetzt hatten, haben im Finale des Wettbewerbs Jugend
debattiert in Berlin die diesjährigen Sieger ermittelt. „Soll bei
Weltmeisterschaften im Fußball der Videobeweis eingeführt werden?“
lautete das Thema für die Klassen 8 bis 10, bei dem Carlotta Schramm
vom Hegel-Gymnasium in Stuttgart-Vaihingen (Baden-Württemberg) am
Ende die Nase vorn hatte. In der Jahrgangsstufe 11 bis 12/13 konnte
Alexander Schwennicke vom Evangelischen Gymnasium zum Grauen Kloster
in Berlin beim Thema „Soll in Deutschland ein muslimischer Feiertag
als gesetzlicher Feiertag eingeführt werden?“ den Wettbewerb für sich
entscheiden. Bundespräsident Christian Wulff, der die Debatten der
Finalisten verfolgte, überreichte die Siegerurkunden. Beide gewinnen
die Teilnahme an einer Akademiewoche mit weiterem Rhetoriktraining
sowie die Aufnahme in das Jugend debattiert-Alumniprogramm. Das
Projekt wird gemeinsam von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der
Robert Bosch Stiftung, der Stiftung Mercator und der Heinz Nixdorf
Stiftung auf Initiative und unter der Schirmherrschaft des
Bundespräsidenten durchgeführt. Kooperationspartner des Projekts sind
die Kultusministerkonferenz und die Kultusministerien der Länder.

„Seit 10 Jahren begeistert Jugend debattiert junge Menschen für
politische Themen und vermittelt ihnen die Grundlagen für einen
fairen und kompetenten Wettstreit mit Argumenten. Das Projekt fördert
zugleich die Meinungs- und Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen
und Schüler durch gegenseitigen Austausch und respektvollen Umgang
mit anderen Standpunkten“, betonte der Schirmherr des Projekts,
Bundespräsident Christian Wulff, bei seiner Eröffnungsansprache. „10
Jahre Jugend debattiert sind eine Erfolgsgeschichte und zugleich
Ansporn für hoffentlich viele weitere erfolgreiche Jahre.“

10 Jahre Jugend debattiert: Mit bundesweit 100.000 Schülern und
4.800 Lehrkräften an rund 730 weiterführenden Schulen ist der
Schülerwettbewerb heute das größte Projekt zur sprachlich-politischen
Bildung in Deutschland. 2001 wurde Jugend debattiert in Frankfurt am
Main an rund 30 Schulen erprobt. Im selben Jahr hat der
Bundespräsident die Ausweitung des Wettbewerbs auf Bundesebene unter
seiner Schirmherrschaft initiiert. Für das privat-öffentlich
finan-zierte Projekt stellten die Trägerstiftungen seit dem
bundesweiten Start rund 15 Mio. Euro bereit. Jugend debattiert
spricht alle weiterführenden Schulformen an: Interessierte
Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen und Berufsschulen
können sich über die Kultusministerien der Länder für eine Teilnahme
ab dem kommenden Schuljahr bewerben.

Stellvertretend für die Kultusministerien begrüßte der Präsident
der Kultusministerkonferenz Dr. Bernd Althusmann die Gäste. Prominent
besetzte Jurys bewerteten die Debatten öffentlich: Prof. Dr. Dagmar
Schipanski (Präsidentin des Thüringer Landtags a.D.), Prof. Dr.
Ulrich von Alemann (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) und Prof.
Dr. Klaus Hurrelmann (Hertie School of Governance) wirkten unter
anderem daran mit.

Der Wettbewerb Jugend debattiert folgt klaren Regeln: Debattiert
wird jeweils zu viert über aktuelle politische, gesellschaftliche und
schulische Streitfragen. Jeder Teilnehmer hat zu Beginn zwei Minuten
ungestörte Redezeit, in der er seine Position – pro oder contra –
darlegt. Anschließend folgen zwölf Minuten freie Aussprache. Für das
Schlusswort steht jedem Redner eine Minute zur Verfügung, wobei er
seine ursprüngliche Position auch verändern darf. Bewertungskriterien
für die Debatte sind Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen,
Gesprächsfähigkeit und Über-zeugungskraft.

Die Sieger im Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2011:

Klassen 8 – 10 (Altersgruppe I):

1. Platz: Carlotta Schramm, 15 Jahre, 9. Klasse, Hegel-Gymnasium,
Stuttgart-Vaihingen, Baden-Württemberg
2. Platz: Nella Sayatz, 15 Jahre, 9. Klasse,
Bertha-von-Suttner-Oberschule, Berlin
3. Platz: Hanne Tijman, 14 Jahre, 9. Klasse, Sickingen-Gymnasium,
Landstuhl, Rheinland-Pfalz
4. Platz: Laura Schwieren, 15 Jahre, 9. Klasse,
Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, Hamburg

Jahrgangsstufen 11 – 12/13 (Altersgruppe II):
1. Platz: Alexander Schwennicke, 16 Jahre, 11. Klasse, Evangelisches
Gymnasium zum Grauen Kloster, Berlin
2. Platz: Meret Trapp, 15. Jahre, 10. Klasse, Altes Gymnasium, Bremen
3. Platz: Mona Offenberg, 16 Jahre, 12. Klasse, Gymnasium am
Rittersberg, Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz
4. Platz: Thomas Elsner, 18 Jahre, 12. Klasse, Landesgymnasium St.
Afra, Meißen, Sachsen

Nicht nur die Sieger profitieren von Jugend debattiert. Was sich
die Schülerinnen und Schüler in der Unterrichtsreihe erarbeiten,
trägt auch über den Wettbewerb hinaus: Jugend debattiert stärkt die
kommunikativen Fähigkeiten, verbessert die Urteilsbildung und gibt
mehr Sicherheit im Auftreten, zum Beispiel bei Prüfungen und
Bewerbungsgesprächen. Auch im Ausland wird in deutscher Sprache
debattiert: Bei Jugend debattiert international debattieren Schüler
in Estland, Lettland, Litauen, Polen, Russland, Tschechien, in der
Ukraine und in Ungarn über aktuelle politische Streitfragen. Das
gemeinsame Projekt des Goethe-Instituts, der Stiftung „Erinnerung,
Verantwortung und Zukunft“, der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und
der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen feiert dieses Jahr auch
ein Jubiläum: Fünf Jahre gibt es den internationalen Wettbewerb jetzt
schon. Das diesjährige Finale, an dem auch die Bundessieger von
Jugend debattiert teilnehmen, findet am 26. Oktober in Kiew statt.

Diesen Pressetext sowie die Fotos zum Bundesfinale können Sie ab
ca. 16.00 Uhr im Pressebereich der Homepage von Jugend debattiert
herunterladen: www.jugend-debattiert.de

Pressekontakt:
Cornelia Reichel, Gemeinnützige Hertie-Stiftung,
Referentin Information / Kommunikation,
Tel. 0151 / 15 12 14 84, ReichelC@ghst.de

Annegret Dorn, Pressearbeit Jugend debattiert,
Tel.: 069 / 6612 4850, a.dorn@icpahl.de