Ein deutscher Kapitalanleger, der in südamerikanische Forste investiert, kann bereits mit einem Hektar Wald jährlich fast doppelt so viel schädliches Kohlendioxid abbauen, wie er allein in einem Jahr hierzulande selbst produziert. Darauf weist die Miller Forest Investment GmbH aus Schlier im Allgäu hin. Gleichzeitig kann er verdienen: Die Rendite-Aussichten bei solchen Forstbeteiligungen – vor allem bei Mischwäldern in tropischen Regionen – beziffert Miller mit rund zehn bis elf Prozent im Jahr. Darin noch nicht eingerechnet ist die spätere Vergütung durch die Anrechnung von Klimazertifikaten.
„Ökologisch bewusste Anleger sollten bedenken, dass Wald in den Tropen drei- bis viermal so viel Treibhausgase bindet wie in Mitteleuropa“, sagt Miller-Vorstand Josef Miller. Im Vergleich zu borealen Gegenden im hohen Norden liegen die Ergebnisse der Tropen sogar beim zehn- bis 15fachen. Ökologisch besonders nachhaltig – sowohl für das Klima als auch für die Böden – sind Anpflanzungen von Mischwaldforsten. Sie binden im langjährigen Mittel rund 20 Tonnen CO2 pro Jahr und Hektar, in einem kompletten Forstzyklus von rund 30 Jahren also rund 600 Tonnen. Derzeit pflanzen die Miller-Mitarbeiter in Paraguay 280.000 Bäume. Das Mischwaldkonzept von Miller Forest sieht 50 Prozent Eukalyptusbäume, 35 Prozent Nadelhölzer und 15 Prozent einheimische Edelhölzer vor. Miller Forest will nun zunächst 2.000 Hektar bepflanzen und wird damit 40.000 Tonnen CO2 jährlich abbauen. Das entspricht dem Ausstoß von über 3.600 Bundesbürgern pro Jahr.
Die Erträge aus Forstbeteiligungen ergeben sich aus dem späteren Verkauf des Holzes. Das Mischwaldkonzept von Miller mit der unterschiedlichen Wachstumsgeschwindigkeit der Baumarten bewirkt eine verteilte Veräußerbarkeit des Holzes während der Bewirtschaftungsdauer. In Zeiten niedriger Holzpreise bleibt der Bestand stehen und nimmt bis zu einem besseren Verkaufszeitpunkt in Quantität und Qualität weiter zu. „Die Erlöspreise für CO2-Zertifikate sollten Anleger indes eher als kleine Zusatzeinnahme sehen“, so Miller. Sie werden über die „Verified Emission Reduction (VER) erzielt und sind mit Preisen von einem bis zwanzig Dollar pro Tonne sehr volatil. Ebenso wenig vorhersehbar ist die Anzahl von Zertifikaten, die für eine bestimmte Fläche ausgestellt werden.
Das Investitionsrisiko in tropischen Ländern ist höchst unterschiedlich. Während manche Länder von politischen Unsicherheiten geprägt sind, besteht in anderen wiederum eine Rechtssicherheit ähnlich dem europäischen Standard. So entspricht beispielsweise die Rechtsordnung in Paraguay im Wesentlichen deutschem Recht. Es gibt dort eine hohe Eigentumssicherheit durch notarielle Übertragung und grundbuchamtliche Eintragungen. Zwischen Deutschland und Paraguay besteht ein Investitionsschutzabkommen.