Mezzanin-Refinanzierung fordert Mittelstand heraus

PwC-Studie für das BMWi: Große Mehrheit
der Mittelständler würde wieder Mezzanin-Mittel aufnehmen /
Insolvenzrisiko besteht bei 5 bis 15 Prozent der Mezzanin-Nehmer

Jeder zweite Mittelständler, der so genanntes Mezzanin-Kapital
aufgenommen hat, stößt bei der Refinanzierung auf Probleme. Wie aus
einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC
für das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)
hervor geht, würden die meisten Unternehmen (70 Prozent) zur Tilgung
bevorzugt weiteres Mezzanin-Kapital aufnehmen, wenn es denn am Markt
verfügbar wäre.

Unter den gegenwärtigen Marktbedingungen benötigt ein großer Teil
der 110 Befragten jedoch Fremdkapital zur Mezzanin-Refinanzierung.
Nach Einschätzung der Banken, die Standard-Mezzanin-Programme
aufgelegt haben, werden allerdings 5 bis 15 Prozent der aktuell knapp
500 Mezzanin-Nehmer in Deutschland wegen zu schlechter Bonität kaum
Kredite bekommen. Für diese Unternehmen besteht daher eine akute
Insolvenzgefahr. Bei 35 bis 45 Prozent der Mezzanin-Nehmer gilt die
Rückzahlung als unproblematisch, weitere 45 bis 55 Prozent müssen zur
Refinanzierung zusätzliche Eigenmittel aufbringen.

„Für viele Unternehmen war die Mezzanin-Finanzierung attraktiv,
weil sie mit relativ geringen Anforderungen an die Transparenz über
die Bündelung und Verbriefung von Forderungen den Zugang zu günstigem
Eigenkapital eröffnete. Leidtragende sind nunmehr Mittelständler,
deren Geschäftsentwicklung deutlich hinter den Erwartungen zurück
geblieben ist und die damit die Anforderungen der am Markt
verfügbaren Eigenkapitalangebote nicht erfüllen“, betont Bernd
Papenstein, PwC-Partner und Experte für den Bereich
Unternehmensfinanzierung.

Für die Studie befragte PwC 110 mittelständische Unternehmen, die
Standard-Mezzanin-Kapital über insgesamt 742 Millionen Euro
aufgenommen haben. Dies entspricht 16 Prozent des insgesamt
ausgereichten Volumens. Bis 2014 werden deutschlandweit rund 4,7
Milliarden Euro fällig, die als Verbindlichkeiten mit fester Laufzeit
am Kapitalmarkt verbrieft sind und überwiegend zum Eigenkapital der
Mittelständler zählen.

Hausbanken in der Pflicht

Für die große Mehrheit der befragten Unternehmen (82 Prozent) war
die Aufnahme von Mezzanin-Kapital zur Stärkung der Eigenkapitalbasis
nach eigener Einschätzung sinnvoll. Würde das Mezzanin-Kapital aus
der Bilanz herausgerechnet, läge die Eigenkapitalquote bei gut jedem
dritten Unternehmen unter 20 Prozent (Stand 2008). Mit
Mezzanin-Kapital verfehlen diesen Schwellenwert hingegen nur acht
Prozent der Befragten.

„Viele Unternehmen können das Mezzanin-Kapital nicht durch eine
reine Fremdkapitalfinanzierung ersetzen, weil dies die
Eigenkapitalrelation zu stark beeinträchtigen würde. Zwar wurden neun
von zehn Unternehmen über ihre Hausbank an Mezzanin-Kapital
herangeführt, diese alleine wird aber nicht immer die passende Lösung
haben“, kommentiert Peter Bartels, PwC-Vorstand und Leiter des
Bereichs Familienunternehmen und Mittelstand. „Hier bedarf es eines
intelligenten Einsatzes verschiedener Finanzierungsinstrumente.“

Zur Ablösung des Mezzanin-Kapitals setzen 68 Prozent der Befragten
auf die Finanzierung aus eigener Kraft, also die Thesaurierung von
Gewinnen. Knapp drei von vier Unternehmen wollen (auch) mit Darlehen
refinanzieren, während 45 Prozent weiteres Mezzanin-Kapital aufnehmen
wollen. Die Refinanzierung durch Private Equity und anderes
Beteiligungskapital ist hingegen nur für jedes vierte Unternehmen
eine Option.

Die Studie „Fälligkeit Standard-Mezzanin. Herausforderung für den
Mittelstand?“ können Sie unter www.pwc.de/mezzanin erhalten.

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