Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) setzt in globalen Finanzfragen künftig auf einen Sozialdemokraten. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, soll Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen bis mindestens Ende Juni ihr sogenannter „Sherpa“ sein, also Verhandlungsführer im G-20-Prozess. Die G-20-Runde der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer hat während der Finanzkrise erheblich an Bedeutung gewonnen und gilt als einflussreichstes internationales Entscheidungsgremium. Die Position des „Sherpa“ ist dabei besonders sensibel, weil ihn und den Regierungschef ein enges Vertrauens- und Beratungsverhältnis verbindet. Dass Merkel ausgerechnet einen Mann mit SPD-Parteibuch dafür ausersehen hat, dürfte ihr in den eigenen Reihen nicht nur Zustimmung einbringen. Besonders in der Unionsfraktion gibt es Vorbehalte gegen den Spitzenbeamten, der schon für die SPD-Finanzminister Hans Eichel und Peer Steinbrück arbeitete. Merkels bisheriger „Sherpa“ und Wirtschaftsberater Jens Weidmann wechselt an die Spitze der Bundesbank. Asmussens Chancen auf eine Verlängerung seiner neuen Aufgabe über den Juni hinaus stehen laut dem Magazin nicht schlecht. Es gelte als unwahrscheinlich, dass Merkel einen Nachfolger Weidmanns als Wirtschaftsberater im Kanzleramt findet, der aus dem Stand auch die Rolle auf internationaler Ebene übernehmen kann.
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