Memorandum zum Auslauf des Steinkohlebergbaues in Deutschland – Das Ende des „schwarzen Goldes“

Am 12.09.2018 findet im Landtag Düsseldorf ein
feierlicher Festakt zum Auslauf des Steinkohlebergbaues in
Deutschland statt.

Gefeiert wird die Geschichte des Bergbaues und die lange Tradition
der Bergleute.

Unstrittig ist, dass der Bergbau eine Grundlage des
wirtschaftlichen Aufstiegs Deutschlands war. Erwiesen ist aber auch,
dass in den letzten Jahrzehnten der Bergbau von Bund und Ländern mit
Milliardenbeträgen subventioniert wurde. Der Steinkohlenbergbau war
einer der größten Empfänger staatlicher Finanzhilfen in der
Geschichte Deutschlands. 2018 laufen diese Subventionen aus, der
Steinkohlebergbau endet in Deutschland.

Kein Bergmann fällt ins Bergfreie. Der sozialverträgliche Ausstieg
aus der Kohle der Bergleute ist gesichert.

Bedauerlicherweise ist den vom Bergbau betroffenen Menschen und
Kommunen nie die gleiche Aufmerksamkeit hinsichtlich ihrer
gesundheitlichen und Vermögensschädigung zuteil geworden.

Menschen und Kommunen in den Bergbauregionen werden aber weit über
das Ende des aktiven Steinkohlebergbaus dessen schädliche
Nachwirkungen zu spüren und zu tragen haben. Mit dem Ende des aktiven
Steinkohlebergbaus muss sich die politische Aufmerksamkeit deshalb
der Abwendung weiterer Schäden für Mensch, Natur und Infrastruktur in
den Bergbauregionen mit der gleichen Aufmerksamkeit widmen, wie
vorher dem Sozialschutz der Bergleute und der wirtschaftlichen
Förderung des bergbaubetreibenden Unternehmens, der RAG.

Dagegen mussten die vom Bergbau betroffenen Menschen und Kommunen
für die Wahrung ihre Rechte immer kämpfen. Das Berggesetz schützte
die RAG und die genehmigungsgebenden Bergbaubehörden stützten durch
ihre „Bergbau orientierte Genehmigungspraxis“ den schädlichen,
unwirtschaftlichen Bergbau. Die zahlreichen Verfahren der
Bergbaubetroffenen und Kommunen, an den höchsten Gerichten der
Bundesrepublik belegen diesen leidvollen, finanziell risikoreichen
und aufwendigen Weg. Es war und ist ein Kampf David gegen Goliath!

Mit der von der RAG geplanten Grubenflutung der deutschen
Bergwerke nimmt diese Auseinandersetzung eine neue Dimension an. Die
deutschen Steinkohlebergbauregionen stehen vor einer enormen,
intergenerativen Aufgabe: Wie werden die Folgewirkungen des Bergbaus
für Mensch, Umwelt, Infrastruktur und Gemeinwesen so bearbeitet, dass
die Menschen in intakten Strukturen und Gemeinwesen unbeschadet von
Gesundheits-, Qualitäts- und Vermögenseinbußen leben können?

Die Bergbaubetroffenen fordern ein Gesamtkonzept hinsichtlich der
absehbaren Folgeschäden durch, Radon – und Methanausgasungen,
Hebungen, Senkungen, Tagesbrüche, bergbauinduzierte Erdbeben,
Vernässungen, Überflutungen, Verunreinigung und Gefährdung des
Grund- und Trinkwassers.

Am 12.09.2018 werden die Bergbaubetroffenen im Düsseldorfer
Landtag ein entsprechendes Memorandum mit ihren Forderungen
übergeben.

Pressekontakt:
Landesverband der Bergbaubetroffenen Saarland e.V.
Frau Dr. Patricia Bauer
+49 163 1580620
pakbauer@t-online.de
http://www.igab-saar.de

Ansprechpartner Landespressekonferenz zum Thema am 11.9. 12:00h
Landtag Düsseldorf (RaumD1E09):
Ulrich Behrens Landesverband der Bergbaubetroffenen NRW
+49 1772 990053
lvbb-nrw@gmx.de

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