Eine Mehrheit der Deutschen (56 Prozent, 15 Prozent
dagegen) wünscht sich von der kommenden Bundesregierung einen
deutlich höheren Stellenwert des Klimaschutzes. Konkret will sogar
eine klare Mehrheit der SPD-Anhänger (78 Prozent „Ja“ oder „eher
ja“), dass die einstige Kohlepartei SPD in einer möglichen Großen
Koalition die Energiegewinnung aus der Kohleverbrennung beendet. Das
sind Ergebnisse einer repräsentativen online-Meinungsumfrage der
Forschungsgruppe Civey im Auftrag von Greenpeace vom 12. bis zum
16.12.2017. „Die Sozialdemokraten müssen in den Sondierungsgesprächen
Umwelt- und Klimaschutz den Stellenwert einräumen, den ihre Anhänger
längst erkannt haben“, sagt Greenpeace Klimaexperte Karsten Smid.
„Dazu gehört, dass sie endlich einen sozial verträglichen
Kohleausstieg gestalten, anstatt das deutsche Klimaschutzziel zu
verraten.“ Derzeit brennt ein hitziger Streit in der SPD über einen
zukünftigen Kurs beim Kohleausstieg. Während Sigmar Gabriel auf die
Bremse tritt, spricht sich SPD-Chef Martin Schulz für eine
schrittweise Beendigung der Kohle aus. Die vollständige Umfrage,
dazu, was die Bürger von der SPD in einer Großen Koalition erwarten,
online: http://act.gp/2yWJ1nD
Klimaschutz braucht den Kohleausstieg
Von einer Großen Koalition wünschen sich 57 Prozent (30 Prozent
dagegen) der insgesamt über 5.000 Befragten und sogar 83 Prozent der
SPD-Anhänger einen beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien.
Im Gegenzug gibt es eine breite gesellschaftliche Ablehnung der
Kohleverstromung. 57 Prozent (31 Prozent dagegen) der Befragten
erwarten ein Ende der fossilen Energiegewinnung von der GroKo. Bei
den etablierten Parteien ist die Zustimmung besonders stark: 91
Prozent der Grünen-Anhänger, 78 Prozent der SPD- und 50 Prozent der
CDU/CSU-Anhänger wünschen sich ein Ende der Kohle. Nur die Anhänger
von AfD und FDP sind mit 66 Prozent, bzw. 48 Prozent dagegen. Ein
deutlicher Unterschied zeigt sich allerdings zwischen Ost- und
Westdeutschland. Während 62 Prozent im Westen für die Beendigung der
Kohle stimmen, ist bei den Ostdeutschen mit nur 38 Prozent Zustimmung
Skepsis zu erkennen. „Die Menschen im Osten erwarten zu Recht, dass
eine künftige Regierung den Strukturwandel sozialverträglich
gestaltet“, so Smid. „Wenn die SPD sich wirklich erneuern will, dann
muss sie auch die drängendsten Fragen der Zeit anpacken. Die Zukunft
lässt sich nicht aufhalten, aber politisch gestalten. Sie muss
Klimaschutz und Wirtschaft miteinander vereinen und beim
Kohleausstieg neue Arbeitsplätze schaffen.“
Nach Berechnungen des Umweltministeriums wird das deutsche
Klimaziel, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber
1990 zu senken, ohne zusätzliche konsequente Maßnahmen klar verfehlt.
Der Grund ist die große Zahl klimaschädlicher Kohlekraftwerke in
Deutschland: Zwar produzieren Windräder und Solaranlagen immer mehr
sauberen Strom. Aber Deutschlands Kohlemeiler laufen dennoch nahezu
unter Volllast und exportieren Rekordmengen an schmutzigem Strom ins
Ausland. Greenpeace verlangt einen schrittweisen kompletten
Kohleausstieg bis zum Jahr 2030.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Karsten Smid, Tel.
0171-87 80 821, oder Pressesprecherin Agneta Melzer, Tel. 01514-140
77 14. Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
presse@greenpeace.de; Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de, auf
Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de.
Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell