Die Zahl der männlichen Erzieher ist in Stuttgart besonders schnell gestiegen – von 4,5 Prozent (2007) auf 7,1 Prozent (2010). Dies zeigen aktuelle Zahlen der Berliner Koordinationsstelle „Männer in Kitas“. Der Betreuungs- und Bildungskongress „Invest in Future“ (24./25. Oktober in Stuttgart) greift dieses Thema auf.
Stuttgart – Der Trend ist positiv: Männer entscheiden sich zunehmend für die Arbeit als Pädagoge in einer Krippe oder Kita. Die Berliner Koordinationsstelle Männer in Kitas, die das 2011 angelaufene dreijährige Bundesprogramm „MEHR Männer in Kitas“ fachlich begleitet, hat jetzt Zahlen und Fakten veröffentlicht. Sie stellt fest, dass vor allem in Stadtkreisen der Anteil männlicher Fachkräfte am pädagogischen Personal zügig wächst. Für Stuttgart machten die Expertinnen und Experten eine besonders beeindruckende Entwicklung aus: 2007 lag der Erzieher-Anteil in der baden-württembergischen Landeshauptstadt noch bei 4,5 Prozent. 2010 erreichten die Stuttgarter Einrichtungen bereits einen Männeranteil von 7,1 Prozent. Neben Freiburg (Erzieher-Anteil 7,7 Prozent) sei Stuttgart damit ein „Leuchtturm“ in einem ansonsten eher erzieherarmen Bundesland, heißt es in der Auswertung. Baden-Württemberg liegt nämlich mit 2,6 Prozent männlichen Pädagogen in Kitas unter dem Bundesschnitt von 2,7 Prozent. Zum Vergleich: Die Städte mit dem höchsten Männer-Anteil sind Flensburg und Kiel mit 12 bzw. 11,9 Prozent. Das Ranking der Flächenländer führen Schleswig-Holstein (5,6 Prozent) und Hessen (5,3 Prozent) an.
Beim interdisziplinären Betreuungs- und Bildungskongress „Invest in Future“ am 24. und 25 Oktober im Stuttgarter Haus der Wirtschaft referieren Fachleute zum Thema „Mehr Männer in Kitas“. Jens Krabel von der Koordinationsstelle Männer in Kitas spricht über „Männer als Erzieher – ein ungenutztes Potenzial“. Matthias Weegmann und Jorina Senger von der Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH aus Stuttgart berichten über „Strategien zur Gewinnung von Männern für den Erzieherberuf“. Das Invest in Future-Themenforum „Männer in Kitas“ ist Teil des Bundesprogramms „MEHR Männer in Kitas“ und wird vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend und dem Europäischen Sozialfonds der europäischen Union gefördert.
Weitere Informationen zum Kongress finden Interessierte unter: www.invest-in-future.de.
Foto: Konzept-e / Fabry
Hintergrund:
ESF-Modellprogramm „MEHR Männer in Kitas“
Erfahrungen sammeln, übertragen und nachhaltig Wirkung entfalten
„Männer sind aufgefordert, Erziehungswelten mit zu gestalten. Also die Welt ihrer Kinder.“ (Männlicher Erzieher, 29 Jahre)
„MEHR Männer in Kitas“ – Das sind 16 Modellprojekte mit 1.300 Kindertageseinrichtungen in 13 Bundesländern, die mit insgesamt gut 13 Millionen Euro gefördert werden. Bis Ende 2013 werden sie Wege finden, mehr männliche Fachkräfte für Kitas zu gewinnen.
Das Programm wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert und ist Teil der gleichstellungspolitischen Gesamtinitiative „Männer in Kitas“.
Eine Vielzahl unterschiedlicher Projekte und Maßnahmen, wie Schüler-Praktika, Schnuppertage, Freiwilligendienste und Programme für Mentorinnen und Mentoren werden eingesetzt und ausgewertet. Hinzu kommen aktive Väterarbeit, die Auseinandersetzung mit dem Thema „Geschlecht“ sowohl während der Berufsfindung junger Männer wie auch im Kita-Alltag. Runde Tische und Netzwerke männlicher Erzieher werden dazu beitragen, in ganz Deutschland mehr Männer für den Beruf des Erziehers zu gewinnen.
Die Erfahrungen aus den Modellprojekten werden überregional an Kita-Träger weitergegeben.
Mehr Informationen zum ESF-Modellprogramm „MEHR Männer in Kitas“ unter:
www.bmfsfj.de
www.koordination-maennerinkitas.de
www.esf-regiestelle.eu
Weitere Informationen unter:
http://www.eoscript.de