Folgender Text ist bei exakter Quellenangabe MDR
freigegeben:
Maltas Innenminister hat in einem Interview mit dem MDR-Magazin
„Exakt“ bekräftigt, die maltesischen Häfen für Rettungsschiffe von
Nichtregierungsorganisationen (NGO) vorerst geschlossen halten zu
wollen: „Wir schließen unsere Häfen solange, bis wir alle notwendigen
Informationen haben. Wenn wir dann zufrieden sind, können sie
auslaufen.“, so Michael Farrugia in Valletta gegenüber „Exakt“. Auch
die EU spiele dabei eine Rolle: „Sicherlich werden auf EU-Ebene
einige Verordnungen erlassen und lange Diskussionen darüber geführt,
auf welcher Ebene man sich an einer Rettungsaktion beteiligen soll
und wer entscheidet, welches Schiff an einem Rettungseinsatz
teilnimmt.“
Neben dem Rettungsschiff „Lifeline“ halten die maltesischen
Behörden auch zwei weitere NGO-Boote deutscher Vereine, die
„Seefuchs“ und die „Sea-Watch 3“, im Hafen von Valetta fest.
„Letztlich besteht die Wahrscheinlichkeit, dass auch andere Schiffe
die Anforderungen im Rettungsdienst nicht vollständig erfüllen“,
sagte Maltas Innenminister Farrugia im MDR-Interview. Die Schiffe
hätten dafür keine Zulassungen und seien nicht gut ausgerüstet. Dabei
gehe es auch um Fragen der Lizensierungen und der Versicherungen.
Gleichzeitig forderte Farrugia sichere Korridore für Asylbewerber.
Wenn die Menschen das Mittelmeer erst gar nicht überqueren müssten,
würde den Schleppern das Geschäft entzogen: „Wir müssen Korridore für
diejenigen schaffen, die Asyl verdienen. Wir müssen ein System
schaffen, in dem Asyl an Land beantragt werden kann, Und natürlich
werden dann keine Menschen mehr auf See umkommen.“
Das Gespräch mit dem Innenminister fand vor dem Hintergrund der
anhaltenden Diskussionen um den von einer NGO betriebenen
Seenotretter „Lifleline“ statt. Dessen Kapitän steht nach einer
Seenotrettung 234 Geflüchteter in Malta vor Gericht. Im Streit geht
es um die richtige Zulassung sowie Beflaggung des Schiffes. Die
„Lifeline“ darf derzeit den Hafen nicht verlassen.
Mehr dazu unter www.mdr.de/investigativ.
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