Maschinensicherheit in der Industrie: Ein Ãœberblick

Um eine sichere Zusammenarbeit von Maschinen und Menschen in der Industrie zu gewährleisten, stellt die Maschinensicherheit die wichtigste Grundlage überhaupt dar.

Die Sicherheit der Maschinen lässt sich beispielsweise verlässlich durch die industrielle Heiß- und Feuerraumüberwachung kontrollieren. Was unter Maschinensicherheit im Allgemeinen verstanden wird und worauf es bei dieser ankommt, erklärt der folgende Beitrag.

Die Maschinenrichtlinie

Die sogenannte Maschinenrichtlinie bildet das grundlegende Regelwerk, welches vorgibt, wie eine Maschine sicher zu gestalten ist. Ihre Gültigkeit erstreckt sich dabei über ganz Europa. Die Maschinenrichtlinie enthält zahlreiche Anregungen, wie bei einer Maschine die maximale Sicherheit erzielt werden kann.

Damit eine neue Maschine in Europa überhaupt in den Verkehr gebracht werden kann, besteht die Pflicht einer CE-Kennzeichnung. Diese Kennzeichnung können sich die Hersteller in Eigenregie ausstellen, allerdings garantieren sie mit dieser dann, dass die Konstruktion der Maschine nach den Grundsätzen der Maschinenrichtlinie verlaufen ist.

Obwohl sie kein offizielles Gesetz darstellt, müssen sich europäische Unternehmen an die Maschinenrichtlinie halten. Grundsätzlich handelt es sich bei der Maschinensicherheit um ein Thema, welches niemals vernachlässigt werden darf.

Die Sicherheit einer Maschine

Als wirklich sicher gilt eine Maschine, wenn von dieser sowohl bei ihrer regulären Nutzung als auch bei einer vernünftigerweise anzunehmenden Fehlanwendung keinerlei Gefahr ausgeht. Die Maschine muss so in der Lage sein, auch fehlerhafte Bedienungen oder Anwendungen aufzufangen. Allerdings ist eine Absicherung gegen vorsätzliche Fehlbedienung oder grobe Fahrlässigkeit nicht zwingend nötig.

Als Gefahren werden beispielsweise offene Bauteile, die sich bewegen, spannungsführende Bauteile, die Exposition kalter oder heißer Flüssigkeiten und Dämpfe oder kalte und heiße Bauteile gewertet. Daneben kann sich auch durch Lärm, Schwingungen, Strahlung und besondere Substanzen und Materialien ein Gefahrenpotential ergeben.  

Sicherheitskonzepte für alle Lebensphasen der Maschine

Um derartige Gefahren so verlässlich wie möglich auszuschließen, ist ein umfassendes Sicherheitskonzept nötig. Dieses berücksichtigt idealerweise sämtliche Lebensphasen der Maschine, die in dem Antransport, dem Aufbau, der Inbetriebnahme, der Reparatur und Wartung, der Stillsetzung, dem Abbau und der Entsorgung bestehen.

Dies zeigt, dass die Maschinensicherheit weit über den herkömmlichen Regelbetrieb der Maschine hinausgeht. Auch in allen weiteren Zuständen der Maschine muss ihre funktionale Sicherheit gewährleistet sein.

Die Feststellung von Gefährdungen

Damit mögliche Gefahren an einer Maschine frühzeitig identifiziert werden können, muss bereits in den Konstruktionsprozess die Beurteilung der Risiken einfließen. Die offizielle Risikobeurteilung, die auch entsprechend protokolliert werden muss, findet zwar generell erst am Ende der Konstruktionsphase statt, allerdings kann die Sicherheit der Maschine auch schon zu einem wesentlich früheren Zeitpunkt beurteilt werden.

Heutzutage sind dafür Simulationsprogramme verfügbar, sowie auch das schnelle 3D-Druck-Prototyping. Diese ermöglichen es schon in der Planungsphase, potentielle Gefahren zu identifizieren.

Eine Maschine wird immer eingesetzt, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen. Dieser geht jedoch oft mit unvermeidbaren Gefährdungen einher. Zum Beispiel wird ein Hammer genutzt, um mit diesem einen harten Schlag auszuführen – so besteht immer ein gewisses Verletzungsrisiko. Würde der Hammer aus diesem Grund jedoch zukünftig aus Schaumstoff gefertigt, verliert dieser seine Funktion, auch, wenn dann kein Verletzungsrisiko mehr von ihm ausgeht. Dieses Beispiel kann auf sämtliche Anlagen und Maschinen übertragen werden: Es kommt immer darauf an, dass der eigentliche Zweck der Maschine durch die Bestrebungen hinsichtlich einer maximalen Maschinensicherheit nicht beeinträchtigt wird.