Marktvorteile durch Innovationsmanagement schaffen oder wie Sie drei Fliegen mit einer Klappe schlagen

Bei jeder Unternehmergründung startet alles mit einer guten Idee. Die Idee wird zu einem Prototyp, aus dem Prototyp wird ein richtiges Produkt, das Produkt findet seinen Markt, Angebot trifft auf Nachfrage und das Unternehmen macht erste Umsätze und fängt an zu wachsen.

Wann entstand Ihre gute Idee?
Wann haben Sie Ihren Markt erobert?
Wann wurden die Produkte, die Sie heute erfolgreich verkaufen, entwickelt?
Wann haben Sie das letzte Mal ein neues Produkt in Ihr Portfolio aufgenommen?
Wann kamen zu Ihren Produkten auch Servicelösungen hinzu?

In der heutigen schnelllebigen Zeit haben vor allem die letzten zwei Fragen eine große Bedeutung bekommen. Das Portfolio muss sich den Marktgegebenheiten anpassen, um die Kunden immer wieder neu zu begeistern. Joseph Schumpeter (Nationalökonom) spricht von „schöpferischer Zerstörung“, dem „neu erfinden“. Damit sind Sie immer einen Schritt weiter als Ihr Wettbewerber.

Es besteht aber eine weitere Gefahr, die Substitution, d. h. das Ersetzen des Angebotes durch ein vollkommen anderes Angebot. Haben Sie sich schon einmal überlegt, ob Ihr Angebot ganz oder teilweise auch durch „digitale Dienstleister“ ersetzt werden kann? Könnte es Ihnen gehen wie den Taxifahrern, die vor „Uber“ zittern oder geht es Ihnen wie den Hoteliers, die durch „Airbnb“ Konkurrenz bekommen, vielleicht geht es Ihnen auch wie den Banken, deren Business immer mehr ins Internet wandert.

Höchstwahrscheinlich ist keine Branche vor Digitalisierung gefeit, die Ausprägung der Substituierung ist nur unterschiedlich stark. Die Beobachtung der Trends in der Digitalisierung ist wichtig, um das eigene Portfolio darauf anzupassen. Doch wie können Sie den Gefahren entgegensteuern? Wie können Sie Ihr Portfolio sinnvoll den Marktgegebenheiten anpassen?

Dafür gibt es eine ganz pragmatische Lösung: Nutzen Sie Ihr bestes Potenzial – Nutzen Sie Ihre Mitarbeiter.

Zur Aktivierung dieses Potentials ist ein Blick in die Theorie der Motivation hilfreich. Dabei gibt es nach Herzberg „Hygienefaktoren“ und „Motivatoren“. Während die Hygienefaktoren als Basis eines jeden Arbeitsplatzes betrachtet werden können, sind die Motivatoren solche Eigenschaften, die den Mitarbeiter intrinsisch, d. h. von sich selbst heraus motivieren. Schaut man sich diese Motivatoren an, steht der Wunsch nach Erfolg und Anerkennung ganz oben auf der Liste.

Was aber hat die Portfoliooptimierung mit der Mitarbeitermotivation zu tun? Diese beiden Punkte gehören zusammen! Ihre Mitarbeiter haben mit Ihren Kunden zu tun. Sie wissen am besten, was die Kunden, was der Markt benötigt. Sie wissen was sie anbieten könnten oder müssen, um es noch besser zu machen.

Ihre Mitarbeiter zu fragen ist die beste Idee zur Portfoliooptimierung. Etablieren Sie dazu ein „Innovationsmanagement“. In diesem wird systematisch erfasst, welche guten Ideen in Ihrem Unternehmen schlummern. Wir empfehlen diesen Prozess 5-stufig durchzuführen:

1.) Nehmen Sie alle Ideen zunächst vollkommen wertungsfrei entgegen.
2.) Bewerten Sie die Ideen in einem unabhängigen Komitee. Optimal besteht dieses Komitee nicht aus der Geschäftsleitung, sondern aus einem Mitarbeiterteam.
3.) Beurteilen Sie die Umsetzbarkeit. Letztendlich müssen Ressourcen eingesetzt werden, gleich ob Zeit oder Geld, um Ideen zu verwirklichen. Diese Entscheidung muss nun gemeinsam in oder mit der Geschäftsleitung getroffen werden.
4.) Leiten Sie Maßnahmen zur Umsetzung der Idee ab.
5.) Führen Sie die Maßnahmen durch und prüfen Sie den Erfolg.

Diese fünf Stufen klingen zunächst trivial und können tatsächlich einfach über eine „Ideenbox“ begonnen werden, die man irgendwo in der Kaffeeküche aufstellt. Oft ist die Nachhaltigkeit einer solchen Lösung aber schwierig umzusetzen. Besser ist daher das Innovationsmanagement softwaregestützt abzubilden.
Damit können jederzeit und von allen Mitarbeitern Ideen entgegengenommen, strukturiert bewertet und weiterverfolgt werden. Das Unternehmen hat einen Überblick über alle kreativen Ideen, deren Erfolgsaussichten, die Potentiale und kennt die Maßnahmen und den Stand der Umsetzung.

Viele mit dem Innovationsmanagement verbundene Prozesse, wie die strukturierte Abarbeitung der Maßnahmen, die Zuordnung von Verantwortlichkeiten, vielleicht Prämien für erfolgreiche Einführungen u. a., können in einem softwaregestützten Prozess berücksichtigt und automatisiert werden.

Ein auf das Unternehmen zugeschnittenes und den jeweiligen Anforderungen entsprechendes Innovationsmanagement hat ein sehr großes Potential zur Verjüngung und Optimierung des eigenen Portfolios. Natürlich können auch andere gute Ideen damit gemanaget werden.

Nun sind zwei von drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Mitarbeiter sind motivierter, da sie Ideen einbringen, an deren Verwirklichung mitwirken und vom Erfolg profitieren können. Gleichzeitig, fast von allein, optimiert sich das Portfolio. Es passt sich den Bedürfnissen von Kunden und Märkten an. Die „dritte Fliege“ ist eine Einsparung von Geld: Gemäß Herzberg sind die Motivatoren, wie beispielsweise Erfolg und Anerkennung, für den Mitarbeiter wichtiger als das Gehalt oder Prämien. Ein gutes Innovationsmanagement kann daher für zufriedene Mitarbeiter sorgen, ohne dass explizit mehr Geld dafür bezahlt werden muss.

Probieren Sie es aus!
Unternehmen Sie etwas!
Ihr Heiko Rössel