US-Botschafter Murphy:
Geheimhaltungsstandards werden geändert
Die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) übermittelt Ihnen eine
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bei Nennung der Quelle zur Veröffentlichung frei.
Frankfurt (Oder). Der US-Botschafter in Deutschland, Philip
Murphy, hat angesichts der Wikileaks-Enthüllungen eine Änderung der
Geheimhaltungsstandards in den US-Botschaften angekündigt. „Natürlich
lernen wir unsere Lektionen“, sagte der Top-Diplomat am Montag in
einem Interview der Märkischen Oderzeitung. Über die Art und Weise,
wie Gespräche geheim gehalten werden können, sei eine Diskussion im
Gange. Den Verursacher der Turbulenzen, die Internet-Plattform
Wikileaks, nannte er „absolut und vollkommen verantwortungslos“.
Durch die Veröffentlichung geheimer Botschafts-Depeschen sei die Welt
„komplizierter und weniger sicher“ geworden. „Ãœber diese
Wikileaks-Veröffentlichungen bin ich unglaublich wütend, und es tut
mir unglaublich leid“, betonte der Botschafter. „Für den riesigen
Kummer, die Peinlichkeit und Verlegenheit, in die unschuldige
Menschen geraten sind, möchte ich mich entschuldigen“, sagte er.
Murphy warb zudem um Deutschland als wichtiger Partner der USA. Mit
der Aufnahme von Häftlingen aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo
etwa habe Deutschland „einen großen Beitrag“ zur Schließung der
Haftanstalt geleistet. +++
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