Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zur Aufhebung der UN-Sanktionen gegen den Irak

Die jetzt von US-Vizepräsident Biden
beschriebene lichte Zukunft für den Irak scheint eher eine Fata
Morgana zu sein. Obwohl bereits im März eine Parlamentswahl
stattfand, gibt es noch immer keine arbeitsfähige Regierung. Damit
droht die mühsam zwischen Schiiten, Sunniten und Kurden ausgehandelte
Machtbalance zu kippen. Das arbeitet den radikalen Kräften in die
Hände. Eine Teilung des Landes ist weiter möglich. In Luft auflösen
könnten sich auch die Pläne von einem Ölboom. Die Fördermenge liegt
derzeit beim Vorkriegsniveau, und massive Investitionen in die marode
Infrastruktur sind nicht in Sicht. Die Mischung aus politischer
Instabilität und wirtschaftlicher Ungewissheit schwächt die Position
Washingtons im Mittleren Osten und macht Verbündete wie Saudi-Arabien
nervös. Davon profitiert der Iran, der trotz der gegen ihn im
Atomstreit verhängten Sanktionen vor Selbstbewusstsein strotzt. +++

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