Prager Reise
Es ist durchaus bedeutsam, wenn Horst Seehofer nach Prag reisen
kann, ohne dort einen Aufstand auszulösen, weil seinem Gefolge mit
Bernd Posselt der oberste Repräsentant der Sudetendeutschen angehört.
Ohne Nadelstiche kommt das Protokoll zwar noch immer nicht aus, aber
es zählt das Bemühen um Normalität.
Dabei hat die Abrüstung auf beiden Seiten eingesetzt. Posselt
wirbt um Vertrauen, will auf keinen Fall als Revisionist erscheinen;
und in Tschechien ist man dabei, die Sudeten als Teil der eigenen
Geschichte zu betrachten und die Umstände ihrer Vertreibung nicht
länger zu verdrängen – auch wenn die Benes-Dekrete tabu bleiben. Die
Verständigung kommt voran, aber es dauert. +++
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