Luftfahrtgipfel: Flugprobleme in Deutschland nehmen exponentiell zu

– AirHelp vergleicht Anzahl verspäteter und ausgefallener Flüge in
Deutschland seit 2016
– Anzahl unpünktlicher Flüge nimmt exponentiell zum Wachstum der
Flugbranche zu
– 2018 waren Airlines für 86 Prozent mehr Ausfälle und extreme
Verspätungen verantwortlich als 2016

Die Luftfahrtbranche in Deutschland wächst, doch gleichzeitig
kommt es zu einem unverhältnismäßig starken Anstieg an
Flugverspätungen und -ausfällen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen
Analyse des weltweit führenden Fluggasthelfer-Portals, AirHelp
(www.airhelp.com), anlässlich des Luftfahrtgipfels am 28. März.

Demnach ist das Gesamtaufkommen an Passagierflügen von 2016 bis
2018 um 5 Prozent gestiegen – trotzdem mit Air Berlin die ehemals
zweitgrößte Airline des Landes im Jahr 2017 insolvent gegangen ist.
Die Anzahl an gestrichenen und verspäteten Flügen wuchs im selben
Zeitraum hingegen exponentiell: Bis 2018 erhöhte sich die Anzahl von
verspäteten und ausgefallen Flügen um 55 Prozent auf über 242.000
Problemflüge.

Von Airlines verursachte Flugprobleme steigen um 86 Prozent

Besonders drastisch stieg zudem die Anzahl stark verspäteter (über
drei Stunden) und ausgefallener Flüge an, die von den Airlines – also
nicht etwa durch Wetter oder ähnliche außergewöhnliche Umstände –
verschuldet wurden. Diese Flüge berechtigen betroffene Passagiere per
EU-Gesetz zu Entschädigungen in Höhe von bis zu 600 Euro pro Person,
abhängig von der Flugstrecke. Während es 2016 in Deutschland rund
8.000 solcher Problemflüge gab, waren es 2018 bereits über 15.000.
Dies ist ein Anstieg von rund 86 Prozent.

Anzahl an Passagieren mit Entschädigungsanspruch verdoppelt

Die negative Entwicklung der deutschen Flugbranche wird auch durch
die rasant steigende Anzahl an Passagieren deutlich, die einen
Anspruch auf eine Entschädigungszahlung haben. 2018 erreichten
erstmals knapp zwei Millionen Flugreisende ihr Ziel überhaupt nicht
oder mit mehr als drei Stunden Verspätung. Das sind mehr als doppelt
so viele wie noch 2016.

Laura Kauczynski, Expertin für Fluggastrechte von AirHelp,
kommentiert die Analyse:

„Die Anzahl an verspäteten und ausgefallenen Flügen ist in den
letzten Jahren stetig angestiegen. Das ist unter anderem mit der Air
Berlin-Insolvenz zu erklären, im Zuge dessen sich einige Airlines im
großen Stil die vakant gewordenen Start- und Landerechte an Flughäfen
sicherten, ohne die nötigen Maschinen samt Besatzung zur Verfügung zu
haben.

Die Durchführung von Luftfahrtgipfeln ist ein richtiger Schritt,
um dieser Problematik zu entgegnen, die im Oktober beschlossenen
Maßnahmen können die aktuelle Situation jedoch noch nicht lösen. So
hat es uns fast schon schockiert, dass es tatsächlich eines
Luftfahrtgipfels bedurfte, damit sich die Airlines dazu verpflichten,
verspätete Flüge nach Möglichkeit schneller durchzuführen. Auch die
Maßnahme, zukünftig die eigenen Passagiere rechtzeitig über etwaige
Probleme im Flugverkehr zu informieren, sollte eigentlich
selbstverständlich sein.

Um das Flugchaos der letzten Jahre wieder in den Griff zu kriegen,
müssen die Airlines zwingend ihre Betriebsabläufe normalisieren.
Mögliche Maßnahmen wären beispielsweise die Entzerrung enger
Flugpläne sowie die Förderung von weiblichen Piloten, um dem
zunehmenden Pilotenmangel zu begegnen. Aktuell beträgt der
Frauenanteil unter Piloten nämlich noch immer bei keiner Airline
weltweit über acht Prozent.

Zudem müssen die Airlines dafür sorgen, dass ihre betroffenen
Passagiere die Entschädigungen erhalten, die ihnen zustehen. Unsere
Erfahrung zeigt leider, dass viele Airlines sich häufig zu Unrecht
vor der Auszahlung fälliger Entschädigungszahlungen drücken. Wir von
AirHelp unterstützen Flugreisende dabei, ihr Recht durchzusetzen und
ziehen, wenn nötig, sogar für sie vor Gericht.“

Alle relevanten Daten der Analyse stehen unter folgendem Link zur
Verfügung: http://ots.de/Jqzmag

Über AirHelp

AirHelp ist die weltweit größte Organisation für Fluggastrechte.
Seit der Gründung 2013 hilft das Unternehmen Reisenden dabei,
Entschädigungen für verspätete oder ausgefallene Flüge sowie im Falle
einer Nichtbeförderung durchzusetzen. Zudem ergreift AirHelp
juristische und politische Maßnahmen, um die Rechte von Fluggästen
weltweit weiter zu stärken. Das Unternehmen hat bereits mehr als zehn
Millionen Menschen geholfen, ist in 30 Ländern aktiv und beschäftigt
über 600 Mitarbeiter. Mehr Informationen über AirHelp finden Sie
unter: www.airhelp.com/de/

Pressekontakt:
Lukas von Zittwitz | lukas.v.zittwitz@tonka-pr.com |
+49.30.403647.605

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