Libyen: Gaddafi-Truppen greifen Öl-Raffinerie an

In Libyen haben Truppen des ehemaligen Machthabers Muammar al-Gaddafi am Montag eine Öl-Raffinerie in der Nähe der Küstenstadt Ras Lanuf angegriffen. Medienberichten zufolge sind dabei mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Durch den Angriff sollte offenbar der kurz zuvor wieder aufgenommene Produktionsbetrieb unterbrochen werden. Auch in Bani Walid leisten Gaddafi-Anhänger weiter Widerstand. Nach schweren Gefechten konnten die Rebellen am Montag jedoch offenbar den nördlichen Teil der Stadt weitgehend unter ihre Kontrolle bringen. Gaddafi hat sich unterdessen mit einer weiteren Botschaft, die erneut von dem syrischen Fernsehsender Arrai verbreitet wurde, zu Wort gemeldet. Anders als bisher wurde jedoch keine Audiobotschaft gesendet, sondern der Eigentümer des Senders, Mischan Dschabouri, verlas die Mitteilung. In dem Aufruf an seine Anhänger bestärkte Gaddafi seinen Kampfeswillen, denn Libyen dürfe „nicht ein weiteres Mal an Kolonisatoren“ abgegeben werden. Laut dem Sender befindet sich der Ex-Machthaber weiter in Libyen. Mehrere Angehörige und Personen aus seinem Umfeld sind derweil bereits ins Ausland geflohen. Gaddafis Frau, zwei seiner Söhne und eine Tochter befinden sich in Algerien. Ein weiterer Sohn Gaddafis war am Sonntag nach Niger geflüchtet, wo sich zudem weitere 31 Personen, die dem ehemaligen Machthaber nahe stehen, aufhalten sollen.