Legendärer „Pferdeflüsterer“ Monty Roberts alias Robert Redford bei Management-Hochschule Mannheim

Legendärer „Pferdeflüsterer“ Monty Roberts alias Robert Redford bei Management-Hochschule Mannheim
Monty Roberts, Initiator Dr. Stephan Götze. Foto: Motzko
 

MANNHEIM. Monty Roberts ist das lebende Vorbild für den Kino-Klassiker „Pferdeflüsterer“ – mit Robert Redford als Hauptdarsteller. Am 26.04.2016 war Roberts zu einem Vortrag an die Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM), in dessen Verlauf er auch eindrucksvolle Ausschnitte aus Filmen seiner überaus erfolgreichen Arbeit zeigte. Vizepräsident Prof. Roy J. Jenkins und Prof. Dr. Dolores Sanchez Bengoa konnten zahlreiche Gäste und Studenten in der gut besetzten Aula der Hochschule begrüßen.

Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen von „Management Bionik“, dem Zusammenspiel von „Coaching“ und Entfaltungsmöglichkeiten bei Tieren auf der einen und modernen Management-Modellen auf der anderen Seite. Für diesen Ansatz und aufgrund seiner innovativen Methoden hat die renommierte Universität Zürich Roberts die Ehrendoktorwürde verliehen. Arbeit mit Tieren ist in der Medizin-Wissenschaft eine feste Größe, insbesondere nun auch mit Pferden. Diese brächten spezielle Eigenschaften mit, die auch Rückschlüsse auf menschliches Verhalten ermöglichten. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass Roberts‘ Thesen international durchaus kontrovers diskutiert werden.

HdWM-Kontakt zur Berkeley University bringt „Pferdeflüsterer“ nach Mannheim

Der berühmte „Pferdeflüsterer“ möchte den Menschen eine Lehre hinterlassen, die er aus seiner Arbeit mit Pferden zog, und wählte dabei die Verbindung zum Management von Unternehmen. Der Mann, dessen legendäres Leben verfilmt wurde, und der die Pferde der Königin von England trainierte, kam auf Anregung eines Professors der Berkeley University, an die HdWM.

„Hier in Mannheim, einer international anerkannten Hochburg von Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, lag es Monty Roberts besonders am Herzen, mit seinem Vortrag möglichst zahlreiche Führungskräfte zu erreichen. Die Mensch-Tier-Kommunikation wird durch ihn nicht nur wissenschaftlich, sondern auch grundsätzlich diskutiert“, sagt Initiator Dr. Stephan Götze. Roberts gehe es im Bezug zum Management in Unternehmen um Fragen eines respektvollen und wertschätzenden Kommunikationsstils der Führungskräfte sowie der besonderen Bedeutung von nachhaltiger Vertrauensbildung. Und dass sich ehrliches Vertrauen positiv auf das gesamte Unternehmen auswirkt, liege auf der Hand.

„Joining Up“: gewaltfreie Vertrauensbildung – wissenschaftsbasierte Mensch-Tier-Kommunikation

Und wie funktioniert das? Roberts setzt auf seine Erfahrungen mit Pferden und überträgt diese auf seine ganz eigene Art auf die Vertrauensbildung zwischen einzelnen Menschen, Organisationen und Unternehmen. Seine Methode, die er als „Joining Up“ bezeichnet, verzichtet auf jede Form direkter oder indirekter Anwendung von Gewalt oder äußeren Druckes zugunsten einer rasch wirkenden Vertrauensbildung.

Er zeigt dabei nicht nur anhand von Pferden, dass sich diese These wissenschaftlich belegen lässt. Er demonstriert auf diese Weise Unternehmen und deren Management, dass diese Vorgehensweise unmittelbar positiv auf Wohlbefinden und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter ausstrahlt. Monty Roberts hat mit seiner Methode bereits zahlreiche namhafte internationale Unternehmen und Konzerne erfolgreich begleitet.

Intensive Forschungen in der Lernpsychologie belegen Erfolg und wissenschaftlichen Anspruch seiner Methode. Die jahrzehntelange Arbeit von Roberts wirbt für mehr Vertrauen und weniger Druck, zum Vorteil aller Beteiligten. Dass dabei Mensch wie Tier gleichermaßen profitieren, ist naheliegend – und das entspricht genau dem Credo von Monty Roberts.

HdWM-Studenten warten mit zahlreichen, auch kritischen Fragen auf

In den vier innovativen HdWM-Studiengängen sind gleich mehrere Lehr-Module integriert, die sich auf diverse Führungs- und Management-Modelle beziehen. Stets prägen Wertschätzung, Vertrauen und gegenseitiger Respekt den Umgang zwischen Führungskräften und Mitarbeitern.

Die Diskussion wird durch die Frage eines Studenten eröffnet: „Welche wissenschaftlichen Belege gibt es dafür, dass in der Organisationslehre wirklich von Menschen auf Tiere geschlossen werden darf“? N.N. stellt die Frage: Oder: „Spielt Gewalt, sei es psychische oder physische, sei es indirekte oder direkte, in Unternehmen tatsächlich heutzutage noch eine Rolle“?

Im Weiteren kommt zur Sprache, ob der Ansatz, Vertrauensbildung in Unternehmen in den Fokus zu stellen, überhaupt neu sei. Und welche Forschungsergebnisse zu diesem Thema bislang vorlägen? Auf die letzte Frage, ob empirische Forschungen die Methode „Joining Up“ bestätigen, kommt von Roberts die überzeugende Antwort: „Science confirms the cleanliness of my work“.

Nach der Veranstaltung bedankte sich Monty Roberts persönlich bei Roy Jenkins via E-Mail: Dear Mr. Jenkins, it was my pleasure today to deliver my message. It was even more fun to visit with the students at the end of the evening. Thank you for the opportunity. Sincerely, Monty Roberts.
Text: Franz Motzko