Wer Brandenburgs Ex-Ministerpräsidenten Matthias
Platzeck als „Putin-Versteher“ abtut, macht es sich zu leicht.
Platzeck wirbt, wie am Dienstagabend in Cottbus, um mehr
Nachdenklichkeit, wenn es darum geht, das Verhältnis Deutschlands zu
Russland angesichts der Ukrainekrise neu zu justieren. Das ist
ehrenwert, angesichts der Tatsache, dass trotz
Waffenstillstandsabkommen noch immer jeden Tag an den Grenzen der
Separatistengebiete Menschen sterben. Und auch das Bemühen, die
Gründe für das Handeln anderer Regierungen zu ergründen, ist klug.
Nur so können in Konflikten tragfähige Kompromisse ausgehandelt
werden. Doch Ursachen für ein Verhalten zu verstehen, heißt nicht,
die Verletzung aller Regeln eines friedlichen Miteinanders
schulterzuckend hinzunehmen. Und da springt Platzeck mit seinem
Werben um Verständnis zu kurz. Die Ukraine hat das Recht, über ihre
politische Zukunft selbst zu entscheiden, egal ob das Russland passt
oder nicht. Für russische Soldaten und Waffen in der Ostukraine gibt
es keine Rechtfertigung. Keine.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de