Lausitzer Rundschau: Werbestrategien von Partnervermittlern und Dienstleistern

Die Verbraucherzentralen kennen sie alle:
Lockangebote, dubiose Verträge, fragwürdige Klauseln. Das Wort Betrug
liegt dabei oft nah. Nicht zu vergessen ist allerdings die
Entscheidungsfreiheit des Einzelnen. Wer sich entscheidet, einen
Vertrag zu unterschreiben, dem steht das frei. Egal, ob es sich um
Versicherungen, Telefonanschlüsse oder eine Partnervermittlung
handelt: Eine Dienstleistung wird in den seltensten Fällen aus reiner
Herzensgüte verschenkt, Klauseln und Kündigungsfristen haben es oft
in sich. Und doch ist der Mensch geneigt, wohlgewählten Worten,
Hochglanzbildern oder Pop-up-Fenstern im Internet mit versprochenen
Millionengewinnen bereitwillig Glauben zu schenken. Zu verlockend ist
die Aussicht auf die große Liebe, das unglaubliche Schnäppchen oder
ein Leben in Luxus. Auch das steht jedem frei. Wer
Geschäftsbedingungen aber nicht liest und Unverständliches ohne
nachzufragen unterschreibt, kann nicht ungehemmt auf Werbeschliche
schimpfen. Doch wenn Kunden mit psychologischem Druck zum
Vertragsabschluss gebracht werden oder eingeschränkt Geschäftsfähige
nach einem Schwall verbaler Luftschlösser nicht mehr wissen, wo oben
und unten ist, dann ist die Grenze der Eigenverantwortlichkeit klar
überschritten. Diese Schwäche des Vertragspartners auszunutzen, ist
unseriös und steht zu Recht in der Kritik. Seriös arbeitende
Geschäftsleute können nur davon profitieren, wenn sie innerhalb ihrer
Branche auf Kontrollen und rechtliche Standards drängen und diese
selbst einhalten. Nur so lassen sich die schwarzen Schafe
wirkungsvoll in Zugzwang bringen.

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