Es gibt keinen politischen Mechanismus, den man
einfach nur umlegen muss, damit junge Paare sich wie
selbstverständlich für Kinder entscheiden. Wer das glaubt oder
verspricht, der hat sich weit entfernt von der Lebenswirklichkeit.
Umso wichtiger ist es, dass sich begleitende Familienpolitik auch als
verlässlich erweist. Genau daran hapert es: Speziell auf diesem
Polit-Feld werden immer noch zu oft ideologische Grabenkämpfe
ausgetragen, die junge Menschen verunsichern und sie nicht zur
Familiengründung motivieren. Jetzt gerät also mal wieder das
Elterngeld ins Visier. Die Debatte über Sinn und Zweck wird geführt,
seit Ursula von der Leyen als Ministerin die Leistung vor fünf Jahren
eingeführt hat. Dass ausgerechnet diejenigen erneut das Fass
aufmachen, die mit dem Betreuungsgeld eine weitere, milliardenschwere
Finanzspritze auf den Weg gebracht haben, ist verwunderlich. Die
Kritik am Elterngeld wird dadurch nicht überzeugender. Sicher, ein
Hauptziel, dass mehr Kinder in Deutschland geboren werden, hat das
Elterngeld verfehlt. Aber es war ohnehin falsch zu glauben, allein
mit dieser Maßnahme die Geburtenrate erhöhen zu können. Paare
benötigen parallel gute Rahmenbedingungen, das fängt beim
Betreuungsangebot an und hört bei Arbeitgebern auf, die es für
selbstverständlich erachten, dass Mitarbeiter Vätermonate nehmen.
Wenn es auch in diesen Bereichen stimmt, werden sich mehr junge
Menschen für Kinder entscheiden. Das Elterngeld allein ist kein
Allheilmittel. Aber es hat die Gesellschaft positiv verändert.
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