Wirtschaftlich liegt das spanische Königreich am
Boden, im Fußball steht Spanien hingegen ganz oben. Die „rote Furie“
hat der Welt auf dem Fußballplatz eine Lektion erteilt. Und bewiesen,
dass das viel kritisierte Krisenland Spanien doch etwas zu bieten
hat, von dem sich Europa eine Scheibe abschneiden kann. Dem
angeknacksten Selbstbewusstsein dieser geschundenen Nation dürfte
dieser historische EM-Titel gut tun. Immobiliencrash,
Wirtschaftskrise, Bankenpleiten, Massenarbeitslosigkeit,
Schuldendrama, die drohende Staatspleite: Das Land, in dem der Rest
Europas so gerne Urlaub macht, konnte schon lange keine guten
Nachrichten mehr feiern. Umso größer ist nun die Explosion der
Freude. Jetzt muss man der Fußballnation nur noch wünschen, dass sie
nach der EM-Party nicht gleich wieder mit einem schmerzhaften Kater
aufwacht. Und dass es doch gelingt, auch auf anderen Feldern jene
Wunder zu vollbringen, welche auf dem Fußballplatz die Welt erstaunen
lassen. Dafür könnten die Spanier einen solidarischen Teamgeist, wie
ihn die „rote Furie“ an den Tag legt, ziemlich gut gebrauchen. Denn
dann könnte das spanische Volk vielleicht jenen Herrschenden, welche
im Krisen-Königreich den Fortschritt durch kriminelle Korruption,
gezielte politische Polarisierung und himmelschreiende Misswirtschaft
aufhalten, endlich die rote Karte zeigen.
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