Lausitzer Rundschau: Feige Attacke Zu Drohungen von Rechtsextremisten gegen die RUNDSCHAU

Gedenktage kommen und gehen. Gestern feierte die
Welt den 1. Mai, morgen am 3. Mai ist es der Internationale Tag der
Pressefreiheit. Wir nehmen es wohlwollend zur Kenntnis und erfreuen
uns wie selbstverständlich an der Demokratie, die uns vor Ausbeutung
und Unfreiheit schützt. Doch so selbstverständlich ist diese Freiheit
nicht. Sie ist nicht gottgegeben und muss immer wieder aufs Neue
erstritten werden – von allen, die sie lieben und leben. Das ist
nicht immer einfach. Journalisten können ein Lied davon singen. Auch
in Deutschland haben sie tagtäglich mit Einschüchterungsversuchen zu
tun. Ein ganz aktueller Fall: Die Lokalredaktion Spremberg wurde in
der Nacht zum Montag feige attackiert, die Fenster beschmiert,
Plakate mit dem Foto einer Versammlung von Neonazis in Spremberg
aufgeklebt und Innereien toter Tiere als Warnung für die Journalisten
hinterlassen. Hintergrund ist aller Wahrscheinlichkeit nach die
Berichterstattung über eben jene Neonazi-Demonstration. Die RUNDSCHAU
ist bekannt dafür, dass Ihre Autoren den Finger in die schmutzige
Wunde des Rechtsextremismus legen. Vor gar nicht langer Zeit
berichtete das Medienhaus zum Beispiel über die Unterwanderung von
Sportvereinen durch Neonazis, was augenblicklich zu einer erhöhten
Wachsamkeit in den Vereinen führte. Auch die Berichte über den
Spremberger Aufmarsch haben den Verfassungsfeinden offenkundig nicht
gefallen. Doch wer glaubt, die Redaktion der RUNDSCHAU ließe sich von
dummen Sprüchen oder ekligen Abfällen abschrecken, ist schief
gewickelt. Der Fall zeigt lediglich die Primitivität der Täter, deren
Respektlosigkeit gegenüber fremdem Eigentum und das infantile
Unvermögen, andere Meinungen zu ertragen. Die RUNDSCHAU-Redaktion
zieht aus der feigen und anonymen Attacke in Spremberg nur eine
Lehre: Sie fühlt sich ermuntert, noch engagierter zu recherchieren
und sich intensiv mit der Feder gegen den Rechtsextremismus zu
wehren. Auf keinen Fall darf dieser Vorfall auf die leichte Schulter
genommen werden. Inzwischen ist Deutschland gewarnt:
Rechtsextremismus und perverse Gewaltfantasien wandeln sich schnell
in Rechtsterrorismus und Schwerstkriminalität. Nun neigt der Mensch
ganz gerne dazu, auf Bedrohungen zu reagieren, indem er sie
bagatellisiert – Max Frisch hat dies in seinem Drama „Biedermann und
die Brandstifter“ eindrucksvoll beschrieben. Damit dies nicht
geschieht, ist der 3. Mai, der Internationale Tag der Pressefreiheit,
ein wichtiger Tag. Die Lausitz ist zu schön und zu wertvoll, um die
Brandstifter ins Haus zu lassen .

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