Lausitzer Rundschau: Arbeit soll sich lohnen Zu den Gewerkschaftskundgebungen am 1. Mai

Die deutsche Wirtschaft floriert, die Zahl der
Arbeitslosen ist auf einem Rekordtief, und für viele Beschäftigte gab
es spürbare Lohnerhöhungen. Das ist höchst erfreulich, und doch
handelt es sich nur um einen Ausschnitt aus der ökonomischen
Wirklichkeit. Ansonsten hätten die bundesweit mehr als 400 000
Demonstranten auf den Gewerkschaftskundgebungen am 1. Mai nämlich
getrost zu Hause bleiben können. Dass sie die Straße dem Ausflug ins
Grüne vorzogen, hat mit den Schattenseiten des Aufschwungs zu tun:
prekäre Jobs, Dumpinglöhne und Leiharbeit, die so manche
Stammbelegschaft zu verdrängen droht. Wer in Vollzeit arbeitet, das
sagt inzwischen sogar die Union, soll auch ein anständiges Auskommen
haben, ohne auf zusätzliche Hilfe vom Staat angewiesen zu sein. Die
allermeisten Beschäftigten muss ein Mindestlohn nicht kümmern. Sie
verdienen deutlich mehr. Dass sich die Gewerkschaften trotzdem für
eine flächendeckende Lohnuntergrenze ins Zeug legen, ist gleichwohl
auch zu ihrem Vorteil. Letztlich geht es um soziale Standards, die
sich auf das gesamte Lohnniveau auswirken. Die gute Konjunktur ist
für die Gewerkschaften ein starkes Argument, um eine bessere
Bezahlung der Beschäftigten durchzusetzen.

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