Wenn heute im Deutschen Bundestag über Teile des
Energiekonzeptes abgestimmt wird, dominiert die umstrittene
Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke die öffentliche Debatte. Doch
in ihrem Energiekonzept hält die Bundesregierung auch an
Kohlekraftwerken, der klimaschädlichsten Art der Energieerzeugung,
fest. Dazu erklärt die Klima-Allianz, Deutschlands größtes
Klimaschutz-Bündnis mit insgesamt über 100 Umweltorganisationen,
Entwicklungsorganisationen, Gewerkschaften und Kirchen:
„In ihrem Energiekonzept verspricht die schwarz-gelbe Koalition,
die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 um 80 bis 95 Prozent zu senken.
Dies gelingt nur mit einer deutlichen Steigerung der Energieeffizienz
und dem konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien. Mit dem
Festhalten an Kohlemeilern wird Deutschland seine Klimaschutzziele
verfehlen“, warnt Dr. Katharina Reuter, Koordinatorin der
Klima-Allianz.
In einem ersten Entwurf des Energiekonzeptes hieß es noch, dass
Betreiber von Kohlekraftwerken „im gleichen Umfang ineffiziente
emissionsintensive Altanlagen“ stilllegen müssen, um Förderung für
sogenannte CCS-fähige Kraftwerke, die Kohlendioxid abscheiden und
unterirdisch speichern können, zu erhalten. Dieser Passus wurde
ersatzlos gestrichen.
„Hier zeigt sich, dass nicht nur die Atomlobby bei der Frage der
Laufzeitverlängerung kräftig am Energiekonzept mitgeschrieben hat.
Auch die Kohlewirtschaft hat es geschafft, dass unliebsame Auflagen
einfach gestrichen wurden“, unterstreicht Elmar Große Ruse, Referent
für Energiepolitik und Klimaschutz beim Naturschutzbund NABU, einem
Mitglied der Klima-Allianz. „Damit entlarvt sich die Energiepolitik
der Bundesregierung einmal mehr als reine Lobbypolitik“, so Große
Ruse.
Die Klima-Allianz fordert mit ihrer verbändeübergreifenden
Kampagne „Schluss mit den Tricks!“ die Bundesregierung auf, endlich
Kohle und Atom zu Auslaufmodellen zu erklären und den konsequenten
Ausbau der Erneuerbaren voranzutreiben. 100 Prozent Erneuerbare bis
2050 sind machbar, wirtschaftlich, sozial und zukunftsfähig. Alle
Informationen unter www.klima-allianz.de
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