2013 haben die Unfälle mit Landminen und anderen
explosiven Kriegsresten weiter abgenommen. Das bestätigt der
jährliche Bericht der Internationalen Kampagne für das Verbot von
Landminen über die weltweiten Fortschritte in der Räumung von
Landminen und in der Unterstützung der Betroffenen. So positiv diese
Nachrichten sind, so groß bleiben die Herausforderungen – besonders
wenn es um die Bedürfnisse der Überlebenden von Unfällen mit
Landminen und Blindgängern geht.
„Es ist erfreulich, dass sich immer mehr Länder als von Minen
befreit erklären können, so wie es in diesem Jahr das einst schwer
verminte Mosambik angekündigt hat“, sagt Eva Maria Fischer,
Kampagnensprecherin von Handicap International Deutschland. „Doch
damit ist das Problem nicht aus der Welt geschafft. Gerade in diesen
ärmeren Ländern gibt es noch viel zu tun, um die zahlreichen
Menschen, die aufgrund von Minenunfällen mit schweren Behinderungen
leben, wirkungsvoll zu unterstützen.“
Laut dem aktuellen Landminen Monitor 2014 hatten im Jahr 2013
weniger Menschen Unfälle mit Landminen und Blindgängern als in den
vorangehenden Jahren, nämlich 3.308. Fast 50 Millionen
Anti-Personen-Minen wurden seit 1999 zerstört. Die „perfekten
Soldaten“ (Pol Pot) werden quasi nicht mehr eingesetzt –
offensichtlich hat der Verbotsvertrag von Ottawa diese Waffen auch
für die 34 Nicht-Unterzeichner-Staaten mit einem Tabu belegt. Zum
letzten Mal wurde 2011 im Jemen in einem Mitgliedsstaat des Vertrags
gegen das Einsatzverbot verstoßen. Im aktuellen Konflikt zwischen
ukrainischen Regierungskräften und pro-russischen Rebellen berichten
Beobachter von gelagerten Anti-Personen-Minen. Die Ukraine ist
Mitgliedsstaat des Vertrags.
Zu den immer noch stark verminten Ländern gehört Kambodscha. Eine
von landesweit fast 45.000 Überlebenden eines Minenunfalls, die Glück
im Unglück hatte, ist Mom Srey. Mit acht Jahren verlor sie ihr
rechtes Bein, erhielt aber in einer Orthopädiewerkstatt von Handicap
International eine Prothese. Heute ist die junge Mutter eine der
lokalen Mitarbeiterinnen der internationalen Hilfsorganisation in
Kambodscha. Foto: http://www.handicap-international.de/?id=591
Neben Kambodscha sind 55 weitere Staaten, darunter 32
Mitgliedsstaaten des Vertrags, immer noch von Landminen betroffen.
Von diesen insgesamt 56 Staaten sieht der Landmine Monitor 40 in der
Lage, ihr Territorium innerhalb eines Fünfjahres-Zeitraums von Minen
zu räumen – eine positive Perspektive des Verbotsvertrages. Doch die
Unterstützung für die Opfer muss über den begrenzten Kontext eines
Abrüstungsabkommens wie des Ottawa-Vertrags hinausgehen. Es ist
essentiell, dass Landminenüberlebende sowie alle anderen Menschen mit
Behinderung an allen Programmen zur Entwicklung und Umsetzung von
Menschenrechten teilhaben.
Mehr Infos zum Landmine Monitor:
http://www.handicap-international.de/?id=2205
Pressekontakt:
Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
089/54 76 06 13, 0176-99 28 41 35, www.handicap-international.de,
www.landmine.de