Kooperationstraining

Fenster auf oder zu? Musik an oder aus? Reden, wenn niemand zuhört? Privatgespräche am Firmentelefon? Die Liste der Ärgernisse über Kolleginnen oder Kollegen ist lang. Im Vorteil sind jene, die über ein Einzelbüro verfügen. Dies sind in der Regel Vorgesetzte. Aber wie soll sich jemand um ein gutes Verständnis unter Kolleginnen und Kollegen bemühen, der deren Ärgernisse in seinem Büroalltag nicht erlebt? Für Führungskräfte ist dies eine Herausforderung, die über Arbeitserfolge maßgeblich entscheidet.

Ist die Stimmung im Büro gut, funktioniert auch die Arbeit. Auf dieses simple Motto lässt sich das Thema „Arbeitsatmosphäre“ zusammenfassen. Diese Erkenntnis ist zwar in den Köpfen vorhanden, jedoch nicht im Verhalten von Kolleginnen und Kollegen. Deshalb kommt es zu Störungen, die dann zum handfesten Konflikt werden, wenn niemand darüber redet.

• Egoismus
• Gedankenlosigkeit
• Dummheit

sind die wesentlichen Faktoren, die einzelne dazu verleiten, Dinge zu tun, die andere verletzen. Durch eigenes Verhalten werden Grenzen verletzt, die anderen wichtig sind und die ihr Wohlbefinden beeinträchtigen. Dahinter steckt keine böse Absicht, sondern lediglich eine Unkenntnis darüber, dass verschiedene Menschen verschiedene Ansichten und Wünsche bezüglich ein und desselben Themas haben.
Führungskräften obliegt es also, genau in diesen Fragen für

• gegenseitigen Austausch
• Erkenntnisgewinne
• Kooperationsmöglichkeiten

zu sorgen. Ein Stolperstein ist dabei Mut.

TIPP: Sie glauben, Sie hätten es mit Erwachsenen zu tun und solche Themen müsse man gar nicht erst besprechen? Theoretisch haben Sie Recht, praktisch jedoch nicht. Psychologisch gesehen resultieren die Emotionen, die unseren Alltag maßgeblich beeinflussen, aus Kindheitserfahrungen und Kindheitswünschen. Deshalb benimmt sich jeder so, wie sein Kindheits-Ich es gerne hätte. Als Vorgesetzter sind Sie der erziehende Elternteil, der gemeinsam mit allen für gemeinsame Regeln sorgen muss, die der Arbeitsaufgabe entsprechen.

Um eine Kooperation im Team zu erreichen, sind Offenheit, Transparenz und gegenseitige Wertschätzung unverzichtbar. Natürlich stehen die Emotionen im Vordergrund, denn es geht um

• Ärger
• Wut
• Angst
• Ohnmacht.

Dass Emotionen nichts im Arbeitsalltag zu suchen haben, ist ein althergebrachter Glaube, der sich längst überlebt haben sollte. Es muss erlaubt sein, diese Gefühle zu thematisieren, ohne das Gesicht zu verlieren bzw. diskriminiert zu werden. Dabei helfen gute Moderationstechniken, die von Führungskräften verlangen

• neutral
• sachlich
• distanziert

ein Gruppengespräch einzuleiten, Themen zu setzen, Mitarbeit zu provozieren, für Ausgewogenheit zu sorgen, persönlichen Schutz zu geben, sachliche Zusammenfassungen zu bringen, Wichtiges sichtbar zu machen und für gemeinsame Ergebnisse zu sorgen.

Eine stete Wiederholung und das Anknüpfen an bereits vereinbarte Ziele stärken das Gruppenbewusstsein. Unternehmungen in der Gruppen fördern den Zusammenhalt jenseits der Teamarbeit. Die Grenze zwischen Beruf und Privatleben zu finden, ist für jede und jeden eine persönliche Herausforderung, denn die Menschen, mit denen man berufsbedingt sehr viel Zeit verbringt, muss man weder mögen noch gern haben. Es reicht, sie als Menschen zu respektieren, ihre Arbeit zu achten und ihnen Wertschätzung entgegenzubringen. Mehr muss nicht sein.