Kölner Stadt-Anzeiger: Zentralrat der Juden greift Polens Regierungschef Morawiecki an Aussage über „jüdische Täter“ im Zusammenhang mit dem Holocaust „völlig deplatziert und zutiefst verletzend“

Der Zentralrat der Juden hat die Äußerungen des
polnischen Regierungschefs Mateusz Morawiecki über jüdische Täter im
Holocaust massiv kritisiert. „Die Äußerung des polnischen
Ministerpräsidenten, es habe auch »jüdische Täter« gegeben, ist
völlig deplatziert. Damit unterstellt er den Juden eine Mitschuld an
der Schoa“, sagte der Vorsitzende des Zentralrats, Josef Schuster,
dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag-Ausgabe). „Diese Argumentation
schließt an das jahrhundertealte Stereotyp an, die Juden seien selbst
schuld an Antisemitismus und Judenverfolgung“, kritisierte Schuster
die Äußerungen des polnischen Regierungschefs. „Anstatt sich der
historischen Verantwortung zu stellen und sich vermehrt gegen den
Antisemitismus im eigenen Land einzusetzen, werden Aussagen getätigt,
die jeglicher Grundlage entbehren und zutiefst verletzend sind.“

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