Der britische Botschafter in Deutschland, Sir
Sebastian Wood, hat Deutschland zu mehr Engagement in den bilateralen
Beziehungen zu Großbritannien aufgefordert. „Wenn die Partnerschaft
so etwas wie Ware von der Stange sein soll, wäre das, ehrlich gesagt,
blöd“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag-Ausgabe). „Wir
brauchen eine Partnerschaft, welche die Realität zwischen uns
widerspiegelt.“ Großbritannien werde nach dem Brexit der drittgrößte
Handelspartner Deutschlands außerhalb der EU sein, nach den
Vereinigten Staaten und China. Die Lieferketten seien sehr eng
verzahnt. Britische Firmen beschäftigen in NRW mehr als 60 000
Arbeitnehmer, in ganz Deutschland sind es rund 250.000 Arbeitnehmer.
„Deshalb lohnt es sich, etwas Neues aufzubauen, was mehr ist als die
Handelspartnerschaft zwischen der EU und Kanada“, sagte Wood.
Theresa May wird in ihrer Rede am Freitag darlegen, welche
Elemente eine solche Handelsbeziehung beinhalten soll. „In diesem
Stadium ist es ganz normal, wenn nicht jedes Detail in der Rede der
Premierministerin überall Zustimmung findet“, sagte er. Kritik
äußerte Wood an dem Vorschlag von EU-Chefunterhändler Michel Barnier.
„Würde der Vertragsentwurf der EU-Kommission in Bezug auf Nordirland
so umgesetzt werden, würde er den gemeinsamen innerbritischen Markt
untergraben und damit die verfassungsmäßige Integrität des
Vereinigten Königreichs bedrohen. Theresa May hat völlig recht damit,
dass kein britischer Premierminister dem jemals zustimmen würde.“
https://www.ksta.de/politik/sir-sebastian-wood-im-interview–wir-b
leiben-teil-des-kontinents–29803416
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