Zur Erfüllung der Aufgaben und zur Regeneration
wird die doppelte Anzahl benötigt
Berlin. Zu den Strukturplänen, die der Bundesminister der
Verteidigung am 23. August 2010 in Berlin vorstellte, erklärt der
Vorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbandes, Oberst Ulrich Kirsch:
„Die Zahl von künftig 7.500 freiwillig dienenden jungen Männern
wird nicht ausreichen, um die erforderliche Regeneration in der
Truppe – die Gewinnung von Nachwuchs – zu gewährleisten. Darum – und
schließlich zur Erfüllung ihrer Aufträge – benötigen die
Streitkräfte mindestens die doppelte Anzahl von Männern, die
freiwilligen Wehrdienst leisten. Dazu bedarf es einer erweiterten
Ausbildungsorganisation mit einem zusätzlichen Anteil an Zeit- und
Berufssoldaten.“
Eine Reduzierung des Personals der Bundeswehr könne nicht
einseitig zu Lasten der Soldatinnen und Soldaten erfolgen. Es stoße
auf Unverständnis, „wenn nicht gleichzeitig über Einsparungen und
über eine Überprüfung der Strukturen beim Zivilpersonal nachgedacht
wird“, so Kirsch. „Hier sind nur halbherzige Ansätze zu erkennen“.
Derzeit verfügt die Bundeswehr noch über 103.900 Zivilbeschäftigte –
Arbeiter, Angestellte und Beamte.
Der Vorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbandes fordert für die
Reform der Bundeswehr eine Anschubfinanzierung in Höhe von mindestens
einer Milliarde Euro. Damit sollen mehr Attraktivität und soziale
Sicherheiten für die Soldatinnen und Soldaten garantiert werden
„Sonst scheitert die Reform“, sagte Kirsch. Aufgrund der seit Jahren
anhaltenden permanenten Unterfinanzierung der Bundeswehr bleibe für
die beabsichtigten Einsparungen im Verteidigungshaushalt nur wenig
Spielraum. „Wenn man einen trockenen Schwamm ausdrücken will, kommt
nichts heraus“, sagte Kirsch.
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