Kindernothilfe mahnt: Asylpaket II vernachlässigt Kindesschutz

Die Kindernothilfe kritisiert den Beschluss des
Bundestags zu einer Verschärfung des Asylrechts. „Die Verbesserung
des Schutzes von Flüchtlingskindern hätte in das Asylpaket II
aufgenommen werden müssen“, so Christoph Dehn, stellvertretender
Vorsitzender der Kindernothilfe. „Die Entscheidung ist fatal für das
Wohl tausender geflüchteter Mädchen und Jungen. Sie ist eine Ohrfeige
für die Kinderrechte und steht im Widerspruch zur
UN-Kinderrechtskonvention“.

Fast ein Drittel der Flüchtlinge, die 2015 in Europa angekommen
sind, sind minderjährig. Sie sind besonders gefährdet, Opfer von
Menschenhandel und sexueller Ausbeutung zu werden. Gemeinsam mit
ECPAT, der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller
Ausbeutung, hat die Kindernothilfe bereits Anfang Februar darauf
hingewiesen, dass Mindeststandards für die Unterbringung von
Flüchtlingskindern gewährleistet sein müssen und Maßnahmen zum Schutz
minderjähriger Flüchtlinge, wie etwa eine Betriebserlaubnis der
Flüchtlingsunterkünfte nach dem Kinder- und Jugendhilferecht, in das
Asylpaket II aufgenommen werden sollten.

„Die zum großen Teil schwer traumatisierten Mädchen und Jungen
brauchen unseren besonderen Schutz, vor allem, wenn sie unbegleitet
ins Land kommen“, so Dehn weiter. „Mit dem Asylpaket II erschwert die
Regierung nicht nur die Familienzusammenführung, sondern verwehrt
Kindern die sicheren Schutzräume, die sie hier so dringend
bräuchten“.

Als eine der größten christlichen Kinderhilfsorganisationen in
Europa unterstützt die Kindernothilfe benachteiligte Mädchen und
Jungen auf ihrem Weg in ein eigenständiges und selbstbestimmtes
Leben. Sie fördert 799 Projekte und leistet Humanitäre Hilfe – wie
aktuell im Libanon, wo syrische Flüchtlingskinder unterstützt werden.
Zurzeit schützt, stärkt und fördert die Kindernothilfe 1,8 Millionen
Kinder und ihre Familien und Gemeinschaften in insgesamt 31 Ländern
in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa, um ihre
Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern.

Pressekontakt:
Angelika Böhling, Pressesprecherin
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