Kfz-Versicherung: Sonderkündigung im Dezember

Sonderkündigungsrecht

Das Recht zur außerordentlichen Kündigung haben Sie in genau drei Fällen:

Beitragserhöhung: Wenn die Versicherung ihre Beiträge erhöht – egal zu welchem Zeitpunkt –, kann innerhalb eines Monats nach Eingang der schriftlichen Mitteilung gekündigt werden. Dabei reichen prinzipiell schon ein paar Cent, die der bisherigen Prämie aufgeschlagen wurden. Oft ist das der Fall, wenn die Fahrzeug- oder Regionalklasse höher eingestuft wird. Generell darf aber nur gekündigt werden, wenn sich die zu zahlende Prämie erhöht – eintretende Vergünstigungen schalten das Sonderkündigungsrecht nicht frei. Auch bei Umzug oder Heirat kann nicht gekündigt werden.

Fahrzeugwechsel: Beim Kauf eines Neuwagens oder generell beim Wechsel auf ein anderes Fahrzeug sind Sie nicht dazu verpflichtet, den alten Vertrag auf das neue Fahrzeug zu übertragen. In diesem Fall müssen Sie nicht mal selbst kündigen: Das Anmelden bei einer anderen Versicherung gilt automatisch als Kündigung für die bestehende Police.

Schadensfall: Nach einem Schadensfall besteht für beide Seiten ein Sonderkündigungsrecht – für den Versicherungsnehmer als auch für die Versicherung. Für den Kunden ist dieser Fall der Kündigung allerdings meistens unvorteilhaft, da bereits gezahlte Beiträge nicht rückerstattet werden. Findet die Kündigung jedoch seitens des Unternehmens statt, müssen etwaige Vorauszahlungen an den Versicherungsnehmer zurückerstatten werden. Nach einer Schadensregulierung haben Sie übrigens sechs Monate Zeit, den Schaden von der Versicherung „zurück zu kaufen“. Bei einem Bagatellschaden kommt der Kunde durch die anfallende Hochstufung mit einer Selbstzahlung meistens günstiger weg.

Neue Kündigungsfristen

Einige Versicherer – darunter auch einige der Größeren – haben ihren Verträgen neue Laufzeiten verpasst und damit auch andere Kündigungsfristen: Wer einen neuen Vertrag mit einem Unternehmen abschließt, muss sich vergewissern, ob der Anbieter die klassische Kündigungsfrist beibehält oder ob der Vertrag ein Jahr nach Abschluss ausläuft. In letzterem Fall würde ein im Juni unterschriebener Vertrag nicht zum 31.12. enden, sondern erst im Juni des Folgejahres. Der Kündigungsstichtag läge damit einen Monat davor, folglich im Mai.

Das Verfahren mit den neuen Laufzeiten birgt Vorteile, aber auch eine große Gefahr: Gerade wer den 30.11. lange Zeit als traditionellen Kündigungsstichtag gewohnt war, läuft Gefahr, den neuen Stichtag zu versäumen.