– 80 % der Haushalte mit Änderungswunsch bezüglich
Energieversorgung
– Energiewendetechnologien vor allem auf dem Land und bei
Eigentümern im Einsatz
– Jeder vierte Haushalt plant, in 10 Jahren ein Elektroauto zu
fahren
– Jeder zweite Haushalt befürwortet den Ausbau von Tempo-30-Zonen
in Innenstädten
– Große Skepsis gegenüber City-Maut
Das KfW-Energiewendebarometer 2019 misst bei Haushalten in
Deutschland einen deutlichen Veränderungswillen bezüglich ihrer
Energieversorgung. Rund 80 % der Haushalte sind bereit, etwas an
ihrer Energieversorgung zu ändern. Mehr als 60 % möchten mehr
Erneuerbare Energien nutzen oder die Energie sogar selbst erzeugen.
„Das sind gute Voraussetzungen. Denn der weitere Einsatz von
Erneuerbaren Energien in den privaten Haushalten ist dringend
vonnöten, da sich die eingesparte Menge an Treibhausgasemissionen
auch im bereits erfolgreichen Gebäudebereich noch einmal deutlich
steigern muss, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung bis 2030
zu erreichen,“ sagt Dr. Daniel Römer, Senior Economist bei der KfW
Bankengruppe.
Die Energiewende in Haushalten findet vor allem auf dem Land
statt.
Bei der Verteilung der betrachteten Energiewendetechnologien über
die Haushalte in Deutschland fällt auf, dass sich derzeit
insbesondere die Wohneigentümer und zudem verstärkt Haushalte in
ländlichen Regionen an der Energiewende beteiligen. Lücken bestehen
somit insbesondere bei Mietern und in der Stadt. Ein Hauptgrund
hierfür ist der mangelnde Erfahrungsaustausch der Großstädter
untereinander. Eine mögliche Maßnahme zur Beschleunigung der
Energiewende in den Städten kann die Etablierung von Netzwerken zum
Erfahrungsaustausch sein.
Jeder vierte Haushalt plant, in 10 Jahren ein Elektroauto zu
fahren Auch bezüglich der Mobilität stehen bei den Haushalten
Veränderungen an. Heute verfügen zwar nur rund 1% der Haushalte über
ein Hybrid- oder Elektroauto.
„Das KfW-Energiewendebarometer 2019 lässt jedoch eine dynamische
Entwicklung erwarten, die der Elektromobilität bis 2030 den
Durchbruch bescheren wird. Diese Entwicklung verspricht einen
entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz im Verkehr,“ sagt Dr. Daniel
Römer.
Als zentrales Hemmnis für die stärkere Verbreitung von
Elektroautos geben die Haushalte neben dem hohen Anschaffungspreis
eine zu geringe Anzahl von Ladestationen an. Nur rund ein Viertel der
Ladevorgänge finden dabei an öffentlicher Ladeinfrastruktur statt.
Daher ist der Ausbau privater Ladeinfrastruktur ein zentraler Faktor.
Die baulichen Grundvoraussetzungen scheinen vielerorts gegeben: 36 %
der Haushalte mit Auto gaben an, über einen Stellplatz mit Steckdose
zu verfügen, weitere 46% haben einen festen Stellplatz für ihr Auto.
Hinzu kommen die Stellplätze beim Arbeitsplatz. Durch entsprechende
Förderung sollte es möglich sein, die bestehende Elektrik zu
ertüchtigen oder zu erweitern – und so einem Großteil der Haushalte
Zugang zu ausreichender Ladeinfrastruktur zu ermöglichen.
Jeder zweite Haushalt befürwortet den Ausbau von Tempo-30-Zonen,
es besteht jedoch große Skepsis gegenüber City-Maut
In den Städten besteht auch bezüglich der Verkehrsbelastung
Handlungsbedarf. Drei Viertel der deutschen Haushalte lehnen jedoch
eine City-Maut ab, ebenso wie eine Erhöhung der Parkgebühren.
Kommunen, die diese Maßnahmen zur effizienteren Raumnutzung
anstreben, sollten Möglichkeiten entwickeln, um die Bürger von Sinn
und Zweck dieser Maßnahmen zu überzeugen – etwa durch ein schlüssiges
Gesamtkonzept. In diesem Zusammenhang zeigt sich, dass nur rund 20 %
der Haushalte dem grundsätzlichen Ziel der Verkehrsvermeidung
ablehnend gegenüber stehen. Jeder zweite Haushalt würde sogar den
Ausbau von Tempo-30-Zonen unterstützen. Deshalb ist es wichtig, die
Kommunen bei der Entwicklung ganzheitlicher und auf die Bürger
abgestimmter Konzepte zu unterstützen, die etwa die Mitteleinnahmen
aus City-Maut und Parkgebühren für den Ausbau des ÖPNV sowie der
Fahrrad- und Fußwege vorsehen.
Steckbrief KfW-Energiewendebarometer:
– Repräsentative Umfrage bei etwa 4.000 Haushalten in Deutschland
zum Thema Energiewende
Die Studie gibt Aufschluss über:
– Die Ausstattung der Haushalte mit Energiewendetechnologien (z.B.
Solarenergienutzung, Batteriespeicher, Elektromobilität)
– Die Dynamik von Neuinvestitionen (geplante Anschaffungen von
Energiewendetechnologien)
– Die Motivation der Nutzung und Hemmnisse bei der Anschaffung von
Energiewendetechnologien
– Durchführung der Umfrage durch infas Institut für angewandte
Sozialwissenschaft GmbH
http://ots.de/7IShQA
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