BERLINER MORGENPOST: Besser früher als später raus aus Afghanistan / Leitartikel von Jochim Stoltenberg

Mut kann man der Bundeskanzlerin nicht absprechen.
Dass Angela Merkel in der emotional aufgeladenen und damit höchst
unsicheren Lage zu einem Solidaritätsbesuch der deutschen Soldaten in
Afghanistan geflogen ist, spricht für sie. Die Umstände ihres
Stundenbesuchs zehn Jahre nach Beginn der Befriedungsbemühungen am
Hindukusch sprechen allerdings Bände. Mehr oder minder bei Nacht und
Nebel samt allem nur erdenklichen Sicherheitsaufwand kreuzte Merkel
bei den Sol

Mittelbayerische Zeitung: Der Krieg ist verloren Die jüngsten Vorfälle in Afghanistan spielen den Taliban in die Hände. Leitartikel von Christian Kucznierz

US-Soldaten urinieren auf die Leichen von
Afghanen. Die Bilder gehen um die Welt. Kinder, unreif, seien es
letztlich gewesen, so lautet die Entschuldigung aus Washington. Kurz
darauf verbrennen US-Soldaten den Koran, zufällig, unbeabsichtigt,
wie es heißt. Am Wochenende nun erschießt ein US-Soldat 16
Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, verbrennt die Leichen. Ein
Einzeltäter. Fragt sich nur, wen die US-Militärs mit diesen
Beschwichtigungen beruhigen wollen –

Mittelbayerische Zeitung: Das Wahnsinnsspiel Kommentar zur Entwicklung in Nahost

Erneut gibt es einen hasserfüllten
Gewaltausbruch zwischen Palästinensern im Gazastreifen und Israelis.
Grund ist die Wut über die Tötung von Zuher al Kesi, den Chef des
Volkswiderstandskomitees, eine mit der Hamas verbündete Truppe. Al
Kesi soll hinter der Entführung des israelischen Soldaten Gilad
Schalit 2006 gestanden haben. Bei den Angriffen starb u. a. ein
zwölfjähriger Junge und ein Kleinkind, das an einer palästinensischen
Abschussrampe

Neues Deutschland: So ist Krieg

Die Entschuldigungsmaschinerie lief umgehend an –
vom ISAF-Oberkommando bis zu USA-Präsident Barack Obama, der sich
»tief betrübt« über das »bestürzende« Massaker eines seiner Soldaten
an afghanischen Zivilisten zeigte und eine schnelle Untersuchung
versprach. Diese politisch folgenlose Bestürzung gab es auch im Fall
des »Kill Teams«, das mordend durch Afghanistan zog und die Leichen
seiner zivilen Opfer verstümmelte, oder b

Neue OZ: Kommentar zu Parlamentswahlen / Slowakei

Das kleinere Übel

Verkehrte Welt in Bratislava: Dass mit Robert Ficos
Sozialdemokraten eine Partei, die sich klar für eine Beteiligung am
Euro-Rettungsfonds ausspricht, die slowakische Parlamentswahl
gewinnt, schien vor einigen Monaten noch unvorstellbar. Schließlich
bringen die Slowaken erfahrungsgemäß wenig Verständnis dafür auf, für
reichere Länder die Zeche zu zahlen. An dieser Einstellung hat sich
im Grunde nichts geändert. Ein an

Berliner Zeitung: Kommentar zum Amoklauf in Kandahar

Amokläufe wie jener vom Sonntagmorgen nahe Kandahar
lassen sich nicht ausschließen, nicht wegtrainieren, in keiner Armee
der Welt. Doch in Afghanistan wirken sie, wenn sie denn geschehen,
weit schlimmer nach als anderswo. Denn jeder Zivilist, den ein
ausländischer Soldaten in Afghanistan auf dem Gewissen hat, bringt
das ohnehin schwache Vertrauen in die Besatzungsmacht ins Wanken. Es
braucht nur einen Menschen, der grundlos erschossen wird, und anderer
Stelle zerfällt d

WAZ: Die Kraft des Internets – Kommentar von Dirk Hautkapp

Die Massen-mobilisierende Kraft des Internets, wie
sie sich im Fall Joseph Kony offenbart, ist ein Phänomen, bei dem
sich Faszination und Schauder zugleich einstellen. US-Aktivisten ist
ein beispielloser Coup gelungen. Sie haben einen bis vor kurzem nur
Experten geläufigen Menschenschlächter in null Komma nichts auf den
globalen Steckbrief gesetzt. Mehr als 80 Millionen haben das Video
über die Gräuel Konys gesehen und "Kony muss weg" angeklickt.
Mensche

Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug „Märkische Oderzeitung“ zu Wahl Slowakei

Obwohl die Slowaken mit einem
Durchschnittseinkommen von weniger als 800 Euro die Geringverdiener
in der Euro-Zone sind, gibt es dort nach wie vor einen Stolz, diese
Entwicklung geschafft zu haben. Freilich weigert sich die
Bevölkerung, für die Schulden reicherer Länder wie Griechenland
aufzukommen. Deshalb musste die frühere Regierungschefin Radicova
ihre Zustimmung zum Euro-Rettungsschirm mit dem Rücktritt und
vorzeitigen Neuwahlen bezahlen. Ihr Nachfolger Fico

Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug: „Märkische Oderzeitung“ zu Syrien

Ein "jemenitischer Weg" für Syrien, also
der freiwillige Rückzug von Präsident Assad, wäre nur möglich, wenn
Russland und China ihre Blockadehaltung in der UNO aufgeben und so
weitere Sanktionen verhängt werden können. Dann würde Assad spüren,
dass nun international niemand mehr an seiner Seite steht. Doch die
Chancen dafür stehen nicht gut.

Pressekontakt:
Märkische Oderzeitung
CvD

Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de

Neue OZ: Kommentar zu Griechenland / Schuldenschnitt

Noch keine Wende

Hoffnung keimt, es gibt eine Verschnaufpause und eine Chance auf
einen Neuanfang: Dass Politiker den Schuldenschnitt zugunsten von
Griechenland derart positiv bewerten, ist nur allzu verständlich.
Monatelang haben sie bis an den Rand der Erschöpfung darum gerungen,
das Land vor der Staatspleite zu bewahren. Da wirken die neuen
Nachrichten aus Athen wie eine Erlösung. Realistischer ist allerdings
die Ausdrucksweise der Ratingagenturen. Völlig zu Recht