Kasachstanüberholt andere Ex-Sowjetrepubliken / 26 Jahre unabhängig nach schwerem Start: wirtschaftlicher Fortschritt, internationale Anerkennung

Kasachstan ist mit seinen 26 Jahren Unabhängigkeit
ein junger Staat, dessen Wirtschaftsleistungen und internationale
Anerkennung weit über anderen ehemaligen Sowjetrepubliken stehen.
Jüngstes Beispiel dafür sind die Syrien-Gespräche, die in der
kasachischen Hauptstadt Astana mit Beteiligung Russlands, der Türkei
und Irans am 21. Dezember mit einer neuen Verhandlungsrunde
fortgesetzt werden. Die neue Runde ist nunmehr das siebente Treffen
in Astana.

In der Europäischen Union wird Kasachstan für seine
stabilisierende Rolle in der Region geschätzt. Auch für Deutschland
ist die Stabilität in Zentralasien wichtig, wofür Kasachstan als
verlässlicher Partner gilt. Vor einem halben Jahr besuchte
Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, kaum hundert
Tage im Amt, Kasachstans Staatsoberhaupt Nursultan Nasarbajew.

Es ist bekannt, dass für Nasarbajew nicht nur gute Beziehungen zu
Russland und China wichtig sind, sondern kontinuierlich auch zum
Westen. In der Zentralasienstrategie der EU spielen auch die
Menschenrechtsfragen und der Rechtsstaatsdialog eine Rolle.
Nasarbajew versucht auch zwischen Russland und den fernöstlichen
Regionen auszutarieren.

Von den ehemaligen Sowjetrepubliken hat gehört Kasachstan in
wirtschaftlicher Hinsicht zu den erfolgreichsten Ländern. Kasachstan
selbst sieht sich als das fortschrittlichste Land in der Region.

Dabei waren die Startbedingungen des Landes vor 26 Jahren äußerst
ungünstig. Kasachstan gehört zu den Sowjetrepubliken, die am
schlechtesten weggekommen sind. Trotzdem haben sich die
wirtschaftlichen Indikatoren bemerkenswert entwickelt. Probleme
entstanden in den vergangenen Jahren durch fallende Ölpreise, weshalb
Kasachstan daran arbeitet, die Abhängigkeit von Öl abzubauen und die
Wirtschaft zu diversifizieren. Besonders die Expo 2017, die in der
Hauptstadt Astana mit dem Future Energy Forum lief, befasste sich mit
den Möglichkeiten der erneuerbaren Energie. Kasachstan hat das Ziel,
im Jahr 2050 den eigenen Energiebedarf zu fünfzig Prozent aus
erneuerbaren Energien zu gewinnen.

Zu den schwierigen Startbedingungen gehörte auch die
Völkervielfalt des Landes. In Kasachstan leben rund 140 ethnische
Gruppierungen, die sich zu insgesamt fast 50 Religionen bekennen.
Dass jede Bevölkerungs- und Religionszugehörigkeit gleichberechtigt
und Kasachstan die einzige frühere Sowjetrepublik ohne Blutvergießen
durch ethnische oder religiöse Konflikte ist, gilt als die wichtigste
Leistung des Landes.

Das zentralasiatische Land ist flächenmäßig das neuntgrößte Land
der Welt, hat aber nur 18 Millionen Einwohner.

Pressekontakt:

Alex Weiden, Berliner Korrespondentenbüro
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