Der oberste Mitarbeitervertreter gibt sich
kämpferisch: „Karstadt hätte auch mit einem Eigentümer René Benko
eine Zukunft“, sagte Gesamtbetriebsratschef Hellmut Patzelt am
Freitag gegenüber der TextilWirtschaft (dfv Mediengruppe). „Wir haben
Konzepte für mehr Regionalität und Variabilität, die sich ohne große
Investitionen umsetzen ließen“, betonte der Vertreter der 17.000
Karstadt-Mitarbeiter. „Ich werde versuchen, Benko davon zu
überzeugen, falls er Alleineigentümer wird“, so Patzelt. Auch ihm
stellten sich nach den jüngsten Meldungen zum Eigentümerwechsel
allerdings viele Fragen. „Zum Beispiel die, wie es mit den
Sanierungsplänen weitergeht“, so Patzelt.
Am Donnerstagabend war aus Kreisen der Beteiligten durchgesickert,
dass die österreichische Investorengesellschaft Signa von René Benko
Anfang kommender Woche sämtliche Karstadt-Anteile von Nicolas
Berggruen übernehmen werde. Geld fließe bei der Transaktion nicht,
berichten übereinstimmend mehrere Medien. Die Meldungen sind bisher
nicht dementiert worden. Offiziell werden keine Kommentare gegeben.
Unklar ist, was die auf Immobilien spezialisierte Signa mit dem
operativen Karstadt-Geschäft in den 83 Häusern nun vorhat. Beobachter
erwarten zunächst Schließungen von bis zu 30 unrentablen Filialen.
Das verunsichert insbesondere die Modeindustrie, der somit
bedeutender Umsatz wegbrechen würde. Karstadt hatte zuletzt noch 2,7
Mrd. Euro Umsatz erzielt, mehr als die Hälfte davon mit Mode und
Textilien.
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