Karfreitag: „Hass und Gewalt dürfen keinen Platz in unserem Miteinander haben“/ Der Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, zum Karfreitag 2019:

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen
Kirche in Deutschland(EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm,
zum Karfreitag 2019:

„An Karfreitag erinnern wir Christen an das Leiden Jesu. Aus Liebe
zu den Menschen nimmt derjenige, in dem Gott sich den Menschen
gezeigt hat, den qual- und verzweiflungsvollen Tod am Kreuz auf sich.
In diesem Leid und in dieser Verzweiflung ist Gott den Menschen ganz
nah. Und zwar gerade denjenigen, die selbst Opfer von Gewalt sind,
den Sterbenden, den Verzweifelten und Leidenden.

Weil sie an einen Gott glauben, der in seinem Sohn Jesus Christus
das Leid der Menschen selbst erfahren hat, gedenken die Christen auch
all derjenigen, die heute Not und Unrecht erdulden. Und erinnern
dabei zugleich an die Bosheit und die Gleichgültigkeit, den Hass und
den Spott, der sich um dieses Kreuz versammelte. Denn in jeder und
jedem einzelnen Leidenden begegnet uns das Ebenbild Gottes, wie
elend, verlassen und geschunden er oder sie auch sein mag. Und uns
begegnen Menschen, die diese Würde mit Füssen treten. Auch die
dunklen Seiten der Menschen sind in den Blick zu nehmen, auch sie
gehören zu Karfreitag. Gegenüber der Gottferne, die darin zum
Ausdruck kommt, machen wir die Botschaft Jesu von der Liebe Gottes,
die selbst den Tod überwindet, stark. Gerade heute, wo der Ton der
politischen Auseinandersetzung national wie international schärfer
wird, gilt es daran zu erinnern: Wo wir einander in dem Bewusstsein
gegenübertreten, dass wir zum Bilde Gottes geschaffen sind, da dürfen
Hass und Gewalt keinen Platz in unserem Miteinander haben. Denn Gott
ist kein Gott der Gewalt, sondern der Liebe.“

Hannover, 17. April 2019

Pressestelle der EKD

Katharina Ratschko

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