
Den Magazin-Neustart, der im Herbst kommen soll, kündigte Gruner +
Jahr-Vorstand Stephan Schäfer auf dem European Newspaper Congress in
Wien an.
Nach Barbara Schöneberger, Eckart von Hirschhausen und zuletzt
Joko Winterscheidt wird Guido Maria Kretschmer der vierte Promi, der
bei Gruner + Jahr seinen Namen und seinen Anklang in der Fangemeinde
für ein eigenes Persönlichkeitsmagazin hergeben wird. Dies kündigte
Vorstand Stephan Schäfer auf dem European Newspaper Congress in Wien
an.
„Persönlichkeitsmagazine sind kein Werbe-Gag“, bilanziert Schäfer
die Erfolge mit den erstmalig vor über zwei Jahren mit „Barbara“
gestarteten neuen Heft-Genres, mit den G+J aktuell den allgemein eher
als übersättigt geltenden deutschen Magazin-Markt aufmischt. Für
„Barbara“ sei der Verlag zunächst belächelt worden, nun geht das Heft
erfolgreich ins dritte Jahr, so der G+J-Vorstand stolz. Er
bezeichnete in Wien „Barbara“ als die „bestverkaufte
Frauenzeitschrift in diesem Segment“.
Nun kommt also ein vierter, eng auf den Namensgeber
zugeschnittener Titel – mit dem charmanten „Shopping
Queen“-Moderator, bekannt von Vox und RTL. „Guido Maria Kretschmer
ist der Vierte, mit dem wir noch in diesem Jahr ein neues Projekt
starten“, sagte Stephan Schäfer. Wie genau das Heftkonzept aussehen
soll – und wie es heißen wird -, verriet er allerdings noch nicht. Es
werde allerdings „monatlich“ erscheinen und „im Herbst“ an den Kiosk
gehen, so der G+J-Manager. Redaktionell zuständig wird ein
Redaktionsteam rund um „Brigitte“-Chefredakteurin Brigitte Huber, die
bereits „Barbara“ erfolgreich etabliert hat.
Der Neustart wird sich damit in die Titeloffensive bei Gruner
einreihen, wo in den vergangenen Jahren 30 neue Titel lanciert
wurden. „Ein Verlag bedeutet, dass wir Kreativität finanzieren“,
sagte Stephan Schäfer in Wien. „Das ist die Grundaufgabe.“ Die
Bemühungen um mehr Innovation, das der Hamburger Verlag mit dem
Ideenprojekt der „Grünen Woche“ institutionalisiert hat, setzt sich
damit fort. „In der Innovation liegt das Geschäft von morgen“, so
Stephan Schäfer.
Die Anregungen, neue Ideen einzubringen, zu dem er seine
Führungskräfte aufgerufen hat, bringt bei G+J auch einen neuen
Managementstil mit sich. „Sie müssen das von oben vorleben“, so
Schäfer. „Die Führung muss Innovation Priorität geben“, sagte er in
Wien. Die Bestätigung für neue Ideen liege darin, es auch tatsächlich
ernst mit ihnen zu meinen. „Sie müssen den Mut haben, diese Projekte
umzusetzen.“
Dabei plädiert der Vorstand auch für eine neue Kultur, die die
Möglichkeit von Scheitern zulässt. „Scheitern ist einkalkuliert“, so
Schäfer. Für Verlage sei das oft etwas Neues. „Bei den Startups
bewundern wir diese Haltung“, sagte er und spielte damit auf den
gelassenen Umgang der Digitalunternehmer getreu der Devise „Failure
is an Option“ an.
Neben dem neuen Guido-Maria-Kretschmer-Heft erprobt sich Gruner +
Jahr demnächst auch auf Print-fernen Bereichen. So soll im Juni das
erste „Beef“-Restaurant in Frankfurt eröffnen – in Kooperation mit
Mövenpick. Und für den Klassiker „Brigitte“ kündigte Schäfer eine
eigene „Frauen-Akademie“-Reihe an. „Da sind die Kollegen vom
–Handelsblatt– Vorbilder.“
Generell gelte nun bei Gruner + Jahr: „Je mehr Freiheit und
Wertschätzung man den Kollegen gibt, desto motivierter sind sie“,
sagte Stephan Schäfer, der auch selbst viel aus den „Grünen Wochen“
persönlich mitgenommen haben will. „Ich habe gelernt, was für
wunderbare Mitarbeiter man hat – wenn man sie fragt“, so der
Vorstand. „Man findet in der Nähe oft die viele bessere Antwort, als
wenn man viel reist.“ Eine klare Spitze gegen die Reisefreudigkeit
vieler deutscher Medienmanager ins vermeintliche
Silicon-Valley-Mekka.
Beim European Newspaper Congress 2018 vom 13. bis 15. Mai in Wien
tauschen 500 Chefredakteure und Medienmanager ihre besten Konzepte
aus, berichten über erfolgreiche Cases und diskutieren über Werte und
Verantwortung. Der European Newspaper Congress wird vom
Medienfachverlag Johann Oberauer, der Stadt Wien und Norbert Küpper,
Zeitungsdesigner in Deutschland, veranstaltet. Kooperationspartner
wie der Verband der Österreichischen Zeitungsverleger unterstützen
diese jährliche europäische Veranstaltung.
Pressekontakt:
Johann Oberauer, Tel. +43 664 2216643
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