In diesen Tagen beginnt die Holzeinschlagssaison.
Waldarbeiter fällen ausgewählte Bäume aus dem Bestand und sorgen für
einen schonenden Abtransport. Die Deutsche Säge- und Holzindustrie
wirbt um Verständnis für die notwendigen Arbeiten im Wald. Lars
Schmidt, Generalsekretär beim Bundesverband Säge- und Holzindustrie
Deutschland (BSHD) und selbst Förster, gibt Antworten auf wichtige
Fragen:
Warum ist Laubholzeinschlag nötig?
Er ist nötig, um im Wald mehr Licht und Platz für gutes Wachstum
zu schaffen. Es müssen Bäume aus dem Bestand genommen werden, damit
sich andere Bäume besser entwickeln und ausladende Kronen bilden
können. Zudem können Förster und Waldbesitzer Baumarten mit
unterschiedlichen Lichtbedürfnissen gezielt fördern und auch die
Verjüngung mit der nächsten Waldgeneration einleiten. Es wird dabei
nur so viel Holz entnommen, wie langfristig wieder nachwächst. Bäume,
die besonders wertvoll für den Natur- und Artenschutz sind, bleiben
stehen.
Warum wird Laubholz im Winter geschlagen?
Sicherheit und Bodenschutz spielen eine Rolle: Die Sicht in die
Baumkronen ist frei und Waldarbeiter können Gefahren besser
einschätzen, zum Beispiel durch sogenannte Totäste. Zudem nimmt der
harte, und im Winter idealerweise gefrorene Boden keinen Schaden,
wenn die notwendigen Erntemaschinen die Stämme aus den Beständen
ziehen. Ein weiterer Aspekt ist die Qualität: Die Stämme können
angesichts des geringeren Wassergehalts bei den entsprechenden
Temperaturen im Wald länger ohne Qualitätseinbußen gelagert werden.
Welche Laubbäume werden gefällt – und wofür?
Laubbäume werden von unterschiedlichen Holzverarbeitern wie zum
Beispiel der Säge-, Furnier- oder Parkettindustrie eingesetzt. Den
größten Wert haben lange, ast- und fehlerfreie sowie möglichst gerade
Schäfte. Die Förster sprechen bei der Dicke des Baumes vom BHD
(Brusthöhendurchmesser), der in 1,30 Meter Höhe gemessen wird. Für
die Furnierproduktion beispielsweise wird der Baum ab einem BHD von
60 Zentimeter interessant. Experten sprechen ab diesem Durchmesser
vom Starkholz. Die Bäume haben dann häufig ein Alter von mehr als
hundert Jahren. Bei der Eiche sind zudem möglichst enge Jahresringe
gefragt, das Holz hat dann eine gleichmäßig helle Farbe. Laubholz
wird heute vor allem im Innenausbau (Fußböden und Treppen) und bei
der Herstellung von Möbeln verwendet. Im Außenbereich kommen
zunehmend massive Terrassendielen in Mode.
Worauf muss der Waldbesucher achten?
Mächtige Maschinen hat der Waldbesucher bei den Fällarbeiten von
Laubholz eher selten zu erwarten: Um den Eingriff für den Wald so
schonend wie möglich zu gestalten, wird überwiegend manuell
gearbeitet. Trotzdem kann auch hier nicht auf den Einsatz von
Forstmaschinen verzichtet werden. Damit durch die Arbeiten und das
Verladen der Stämme auf Lkws keine Gefahr für Spaziergänger und
Waldbesucher entsteht, werden die betroffenen Bereiche kurzzeitig
abgesperrt. Schmidt rät, auf Absperrungen zu achten, um sich und
andere nicht zu gefährden. Eventuell beschädigte Wege werden nach dem
Ende der Arbeiten wieder instand gesetzt. Nach wenigen Jahren sind
die Spuren des letzten Holzeinschlags nicht mehr zu sehen.
Was bedeutet die Holzernte für die Wirtschaft?
Holz ist für die deutsche Wirtschaft der wichtigste nachwachsende
Rohstoff. Als Grundlage für Möbel, Papier, moderne Baustoffe und
CO2-neutrale Energiegewinnung ist diese Ressource unerlässlich und
ihre nachhaltige Nutzung ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Eine
naturnahe Waldwirtschaft, für die sich die Deutsche Säge- und
Holzindustrie aktiv einsetzt, sorgt dabei nicht nur für stabile
Mischwälder. Sie fördert gezielt seltene Baumarten und bringt
ökologische und ökonomische Interessen in Einklang. Zudem leistet die
Forst- und Holzwirtschaft einen entscheidenden Beitrag zur
wirtschaftlichen Stärkung ländlicher Regionen, zum Umweltschutz und
nicht zuletzt zur Sicherung von hunderttausenden Arbeitsplätzen. Die
deutsche Holz- und Forstwirtschaft ist weltweit anerkannt und Vorbild
für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung.
Bildmaterial: „Vorsicht Baum fällt. Zur eigenen Sicherheit sollten
Waldbesucher während der Holzernte auf Absperrungen achten.“
Quellennachweis: fotolia/BSHD, Download unter: http://bit.ly/TRscyo
Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie
Die Deutsche Säge- und Holzindustrie ist ein Zusammenschluss
zwischen dem Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland e. V.
(BSHD) und dem Verband der Deutschen Säge- und Holzindustrie e. V.
(VDS). Gemeinsam vertreten sie die Interessen der deutschen Säge-
und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler
Ebene. Dabei stehen die Verbände ihren Mitgliedern, darunter mehr als
600 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und
branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützen die
kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen
Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Um dies zu
erreichen, treten beide Verbände ab dem 1.1.2013 offiziell unter dem
Dach „Die Deutsche Säge- und Holzindustrie – Bundesverband e. V.“
gemeinschaftlich in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft,
Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht Die
Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und
wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.
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Die Deutsche Säge- und Holzindustrie
Lars Schmidt (Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland e.V.)
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