Mehr als jeder fünfte Deutsche (22%) möchte auch nach dem
Renteneintritt zumindest stundenweise arbeiten, um sich selbst zu verwirklichen,
so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Markt- und
Meinungsforschungsunternehmens Ipsos. Unter den in den kommenden Jahren in Rente
gehenden Baby Boomern (55-69 Jahre) liegt der Anteil derjenigen, die auch im
Rentenalter gerne weiterarbeiten wollen, sogar noch etwas höher (27%). Die Gen Z
(14-23 Jahre) kann sich dagegen vergleichsweise selten vorstellen, nach dem
Erreichen des gesetzlichen Renteneintrittsalters freiwillig weiterarbeiten zu
wollen (18%).
Junge Arbeitnehmer rechnen mit spätem Berufsausstieg
Auf der anderen Seite befürchtet fast jeder fünfte Bundesbürger (19%), über das
reguläre Rentenalter hinaus einer Beschäftigung nachgehen zu müssen, um den
eigenen Lebensstandard zu halten. Vor allem in der Altersgruppe der 24 bis
39-Jährigen (Millennials) rechnet schon heute mehr als jeder Vierte (26%) damit,
aus monetären Gründen auch im fortgeschrittenen Alter noch arbeiten zu müssen.
Und selbst unter den 55 bis 69-Jährigen glaubt knapp jeder sechste Befragte
(17%), dass ihn finanzielle Nöte dazu zwingen könnten, den eigenen
Renteneintritt nach hinten zu verlegen.
Flexibler Ruhestand für jeden Zweiten keine Option
Für 45 Prozent der Deutschen kommt eine Weiterbeschäftigung über die
Regelaltersgrenze hinaus jedoch nicht in Frage. Unter den 55 bis 69-Jährigen
sagt sogar die Hälfte der Befragten (50%), dass sie so schnell wie möglich in
Rente gehen und nur noch Dinge für sich machen möchte. Die jüngeren Generationen
planen dagegen deutlich seltener ein, dass ihr Erwerbsleben ein traditionelles
Ende finden wird. Sowohl unter den Millennials als auch bei der Gen Z schließt
nicht einmal jeder dritte Befragte (29% und 28%) einen späteren Renteneintritt
kategorisch aus.
Deutsche befürchten finanzielle Einschränkungen im Alter
Erschreckend hoch ist wiederum der Anteil derer, die vermuten, im Rentenalter
finanzielle Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen. Beinahe vier von zehn
Bundesbürgern (38%) befürchten, dass sie sich während ihres Ruhestands in
finanzieller Hinsicht einschränken müssen, weil weniger Geld zur Verfügung steht
bzw. stehen wird. Besonders alarmierend: Vor allem die älteren Generationen
rechnen mit bzw. erleben bereits Geldsorgen im Alter. 43 Prozent der Deutschen
im Alter zwischen 55 und 69 Jahren geben an, finanzielle Einschränkungen nach
Beginn ihrer Rente zu erwarten oder gar schon erfahren zu haben; selbiges gilt
in Deutschland auch für die Generation 70 plus (43%).
Jens Siemers, Senior Researcher im Bereich Market Strategy & Understanding,
plädiert trotz der in den Studiendaten manifestierten Probleme für eine auf neue
Potentiale ausgerichtete Perspektiverweiterung: »Da das Thema –Angst vor
Altersarmut– medial äußerst präsent ist, liegt der öffentliche
Wahrnehmungs-fokus zumeist auf dem Alter als Problem. Dabei gerät leicht aus dem
Blick, wie stark die Anzahl der Rentner steigt, die gesund, materiell zufrieden
und keineswegs einsam leben. Trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb) werden
neue Jobmodelle am hinteren Ende der Erwerbsbiographie entwickelt werden müssen.
Denn einerseits wird es immer mehr Bürger geben, die wegen geringer
Alterseinkünfte weiterarbeiten müssen – zugleich aber werden andere Ältere zum
Zwecke der Selbstverwirklichung weiterarbeiten wollen. In Zeiten eines
zunehmenden Fachkräftemangels liegen hier Potentiale, die es kreativ zu bergen
gilt. Gerade die Baby Boomer, die zahlreich in den nächsten Jahren ins
Rentenalter kommen, werden unseren Blick auf die späte Phase im Leben
verändern.«
Methode:
Repräsentative Online-Umfrage mit dem Ipsos Omnibus unter 1.000 Personen ab 14
Jahren in Deutschland. Feldzeit: 15. bis 21. Juli 2019.
Über Ipsos:
Ipsos ist die Nummer 3 weltweit in der Marktforschungsbranche mit mehr als
18.000 Mitarbeitern und starker Präsenz in 90 Ländern. Unsere
Forschungsexperten, Analysten und Wissenschaftler verfügen über das breite
Know-How von Multi-Spezialisten, das tiefe Insights in Handlungen, Meinungen und
Motivationen von Bürgern, Konsumenten, Patienten, Käufern oder Mitarbeitern
ermöglicht. Wir haben die große Bandbreite unserer Lösungsansätze in 18 Service
Lines zusammengefasst und unterstützen damit über 5000 Kunden weltweit.
1975 in Paris gegründet, wird Ipsos bis heute von Forschern geführt. In
Deutschland sind wir mit ca. 700 Mitarbeitern an sechs Standorten präsent:
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