Internationale Staatschefs besuchen Tschernobyl in der Ukraine

Heute besuchte der
ukrainische Präsident Wiktor Janukowitsch zusammen mit dem
UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und dem Direktor der Internationalen
Atomenergiebehörde (IAEA) Yukiya Amano das Kernkraftwerk in
Tschernobyl, um das genaue Modell seines vierten Reaktors in seinem
aktuellen Zustand zu prüfen.

Ban Ki-Moon dankte Wiktor Janukowitsch dafür, mit seiner
Gastgeberrolle für ein Gipfeltreffen zum Thema Kernenergie in der
Ukraine eine so weitsichtige Entscheidung getroffen zu haben. „Eine
der Prioritäten für meine Amtszeit ist die Schaffung einer Welt frei
von Atomwaffen“, betonte Ban Ki-Moon.

Der Generaldirektor der IAEO stellte fest, dass trotz der
bitteren Erfahrungen mit Tschernobyl und Fukushima 1 die Welt nicht
auf Kernkraft verzichten würde. „Nun besteht die wichtigste Aufgabe
der internationalen Gemeinschaft darin, die Sicherheit solcher
Anlagen zu gewährleisten“, sagte er.

Vor 25 Jahren explodierte der Reaktor Nr. 4 des Atomkraftwerks
Tschernobyl und gab gefährliche radioaktive Elemente in die Luft ab,
die sich über Millionen von Quadratkilometern ausbreiteten und viele
europäische Länder verseuchten.

Heute gehören Pripjat und Tschernobyl, die zwei Städte, die dem
Reaktor am nächsten gelegen sind und mehr als 60.000 Einwohner
beheimaten, noch immer zur Sperrzone um das AKW Tschernobyl – ein
Bereich von 30 km rund um den Standort des Reaktors, der vom
Ministerium für Notfallsituationen in der Ukraine verwaltet wird.
Seit 2002 ist die Sperrzone um Tschernobyl ein Reiseziel für eine
begrenzte Anzahl von Touristen geworden.

Das öffentliche Interesse daran, Tschernobyl zu besuchen, hat in
letzter Zeit so sehr zugenommen, dass die ukrainische Regierung die
Anmeldeverfahren für die Touren straffen musste.

Besucher kommen in Gruppen für Ein- bis Drei-Tages-Touren, bei
denen unter anderem der Beobachtungspunkt besucht wird, der sich etwa
200m vom Sarkophag des Reaktors befindet, ausserdem der Schrottplatz
für Fahrzeuge, die Stadt Pripjat und die umliegenden Dörfer. Der
Strahlungspegel in der Sperrzone ist zum grössten Teil ein wenig
höher als im übrigen Gebiet, aber er ist immer noch niedriger als das
Mass an Sonnenstrahlung, das man bei einem transatlantischen Flug
aufnimmt. Die typische Dosis am AKW-Standort überschreitet im Winter
normalerweise nicht 0,5 – 0,9 mR/h.

Pressekontakt:
Für weiterführende Informationen wenden sie sich bitte anMaryna
Khorunzha +380443324784, news@wnu-ukraine.com, Projektleiterin
beiWorldwide News Ukraine