Deutlicher Professionalisierungsschub schafft Transparenz in Prozessen, Qualität und Haftungsfragen
Thorsten Becker, Geschäftsführer der Management Angels GmbH, umriss thesenhaft die Zukunft der Interim-Provider. Die Branche erlebe bereits jetzt einen deutlichen Professionalisierungsschub, der keine halbherzige Betätigung in diesem Geschäftsfeld länger zulasse. „Haftungsfragen und vertragsrechtliche Themen werden zukünftig an Bedeutung gewinnen. Für Unternehmensberater und Headhunter, die Interim Management als Nebengeschäft betreiben, wird spätestens an diesem Punkt die Luft dünn, da in vielen Fällen der Aufwand für die juristische Beratung den Ertrag übersteigt“, so Becker. „Diese Konsolidierung werden wenige große Provider sowie einige Nischenanbieter überleben“. Die Professionalisierung führe darüber hinaus zu qualitätssichernden Prozessen, einer Offenlegung der Vertragswerke und damit auch der Margen im Interim Geschäft. Laut Dr. Harald Schönfeld, Geschäftsführer der butterflymanager GmbH, profitiere vor allem der Kunde von der Professionalisierung. „Kunden gewinnen Transparenz in jeder Phase der Zusammenarbeit“, so Schönfeld. Der AIMP fühlt sich in seiner Rolle als Vordenker der Branche und Verfechter eines professionellen Geschäftes bestätigt. Bereits in den Aufnahmekriterien für die Mitglieder im AIMP sind die Qualitätsmerkmale eines professionellen Providers festgeschrieben.
Königsdisziplin: Akquisition und Vertrieb
Referent Jürgen Becker, Geschäftsführer von Manager Network GmbH verdeutlichte die überragende Bedeutung eines professionellen Vertriebs. „Wenn ein Kunde anruft und Ihnen einen Auftrag gibt, dann bedienen Sie, mit Verkaufen hat das aber nichts zu tun,“ so Becker. Er betonte dabei die Wichtigkeit der Systematik sowohl im Eigenvertrieb des Interim Managers innerhalb des eigenen Netzwerks, als auch über einen Provider. „Im Eigenvertrieb ist es möglicherweise sinnvoll, sich breiter zu positionieren, um die gesamte Bandbreite der eigenen Fähigkeiten widerzuspiegeln. In der Akquisition über Provider verlangt es dagegen nach einer klaren und eindeutigen Positionierung der eigenen der Fähigkeiten, weil der Wettbewerb mit anderen Interim Managern um den Ersttermin nur so zu gewinnen ist“. Wichtig sei zu verinnerlichen, dass der Lebenslauf der Verkaufsprospekt in eigener Sache für jeden Interim Manager sei.
„Was einst entwickelt wurde, um starre Kündigungsregeln zu umgehen, erweist sich 30 Jahre später als ideales und flexibles Werkzeug für die schnelllebige moderne Wirtschaft. Wir hoffen, dass wir durch weitere Professionalisierung und zunehmende Transparenz das Vertrauen in Interim Management weiter stärken können“, so Dr. Anselm Görres, Vorsitzender des AIMP und Geschäftsführer der Zeitmanager München GmbH (ZMM), als Resümee der Veranstaltung.